Weitere Krawalle in Leipzig - Etwa 50 Polizisten verletzt
Dutzende Verletzte, brennende Barrikaden und Autos, etwa 30 Festnahmen: In Leipzig hat es erneut Auseinandersetzungen zwischen Linksradikalen und der Polizei gegeben. Anlass war weiterhin das Urteil gegen die Linksextremistin Lina E..
Aus einer zunächst friedlichen Demonstration mit weit mehr als 1.500 Menschen wurden am Samstagabend (03. Juni) wieder Steine, Flaschen und ein Brandsatz auf Polizisten geworfen. Die Einsatzkräfte kesselten rund 1.000 Demonstranten ein.
Lob und Kritik für die Polizei
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte an, die linksextreme Szene im Blick zu behalten. Doch neben Zustimmung zum Vorgehen der Polizei gab es auch heftige Kritik - nicht nur in sozialen Netzwerken."Die sinnlose Gewalt von linksextremistischen Chaoten und Randalierern ist durch nichts zu rechtfertigen", erklärte Faeser.
Faeser will Szene beobachten
"Wer Steine, Flaschen und Brandsätze auf Polizisten wirft, muss dafür konsequent zur Rechenschaft gezogen werden." Die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern würden die gewaltbereite linksextremistische Szene in den kommenden Tagen und Wochen weiter genau im Fokus behalten und konsequent einschreiten, wenn es zu Straf- und Gewalttaten komme.
Rund 50 verletzte Polizisten
Bei den "massiven Ausschreitungen" sind laut Polizei etwa 50 Polizisten verletzt worden. Zudem habe es auch Verletzte aufseiten der Demonstranten gegeben, sagte Polizeipräsident René Demmler - die genaue Zahl konnte er nicht beziffern. Ermittlungen laufen bei der Polizei etwa wegen schweren Landfriedensbruchs und Angriffen auf Polizisten.
Stundenlanges Warten für Eingekesselte
Außer den Festnahmen seien zwischen 40 und 50 Personen in Gewahrsam genommen und bis Sonntagmittag wieder entlassen worden. Zudem mussten die Eingekesselten teils über Stunden ausharren, damit die Polizei ihre Identitäten registrierte.
Stadt und Polizei verteidigen sich
Stadtverwaltung und Polizei verteidigten das Vorgehen. Leider hätten sich Gewalttäter unter die friedfertig angekündigte Demonstration gemischt und diese instrumentalisiert, sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Es sei daher richtig gewesen, zwei andere Demonstrationen zuvor zu untersagen. Polizeipräsident Demmler sprach von "viel sinnloser, extremer Gewalt". Es sei erforderlich gewesen, auch durch Stärke zu deeskalieren.
Polizeigewerkschaft: Einsatzkonzept hat Schlimmeres verhindert
Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, mahnte: "So richtig der Kampf gegen Rechtsextremismus ist, darf der Linksextremismus nicht weiter als Nebensache betrachtet werden." Das Einsatzkonzept in Leipzig habe Schlimmeres verhindert. "Der Rechtsstaat hat sich trotz tausendfacher Gewalt durchgesetzt." Die Beschwerden aus linken Kreisen seien zynisch und unglaubwürdig.
Kritik am Einsatz
Doch es gab deutliche Kritik am Vorgehen der Polizei. Der Parlamentsgeschäftsführer der Linken im sächsischen Landtag, Marco Böhme, kritisierte, sie habe die Lage durch das "faktische Verbot" einer Solidaritätsdemonstration für die verurteilte Lina E. eskalieren lassen. Der SPD-Innenpolitiker Albrecht Pallas sprach von einer "provozierende Herangehensweise" der Polizei.
Linksfraktion will Thema in den Innenausschuss des Landtags bringen
Sie sei beim Abdrängen umstehender Menschen mit unnötiger Härte vorgegangen und habe viele Menschen stundenlang eingekesselt. "Die Massivität der Polizeipräsenz oder dadurch bedingte massive polizeiliche Reaktion auf Kleinigkeiten hatten eine eskalierende Wirkung, was überwiegend Unbeteiligte traf." Die Linksfraktion will den Einsatz nun zum Thema im Innenausschuss des Landtags machen. Dazu werde ihre Fraktion eine Sondersitzung beantragen, teilte die Abgeordnete Kerstin Köditz via Twitter mit.
Der Anlass für die Krawalle
Anlass für die Krawalle war das Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. und drei Mitangeklagte wegen Überfällen auf vermeintliche oder tatsächliche Neonazis, bei denen mehrere Menschen teils schwer verletzt worden waren. Die 28-Jährige war am Mittwoch vom Oberlandesgericht Dresden zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, kam aber vorerst auf freien Fuß.
Stadt und Polizei verteidigen sich
Stadtverwaltung und Polizei verteidigten das Vorgehen. Leider hätten sich Gewalttäter unter die friedfertig angekündigte Demonstration gemischt und diese instrumentalisiert, sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Es sei daher richtig gewesen, zwei andere Demonstrationen zuvor zu untersagen. Polizeipräsident Demmler sprach von "viel sinnloser, extremer Gewalt". Es sei erforderlich gewesen, auch durch Stärke zu deeskalieren.
Polizeigewerkschaft: Einsatzkonzept hat Schlimmeres verhindert
Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, mahnte: "So richtig der Kampf gegen Rechtsextremismus ist, darf der Linksextremismus nicht weiter als Nebensache betrachtet werden." Das Einsatzkonzept in Leipzig habe Schlimmeres verhindert. "Der Rechtsstaat hat sich trotz tausendfacher Gewalt durchgesetzt." Die Beschwerden aus linken Kreisen seien zynisch und unglaubwürdig.
Kritik am Einsatz
Doch es gab deutliche Kritik am Vorgehen der Polizei. Der Parlamentsgeschäftsführer der Linken im sächsischen Landtag, Marco Böhme, kritisierte, sie habe die Lage durch das "faktische Verbot" einer Solidaritätsdemonstration für die verurteilte Lina E. eskalieren lassen. Der SPD-Innenpolitiker Albrecht Pallas sprach von einer "provozierende Herangehensweise" der Polizei.
Linksfraktion will Thema in den Innenausschuss des Landtags bringen
Sie sei beim Abdrängen umstehender Menschen mit unnötiger Härte vorgegangen und habe viele Menschen stundenlang eingekesselt. "Die Massivität der Polizeipräsenz oder dadurch bedingte massive polizeiliche Reaktion auf Kleinigkeiten hatten eine eskalierende Wirkung, was überwiegend Unbeteiligte traf." Die Linksfraktion will den Einsatz nun zum Thema im Innenausschuss des Landtags machen. Dazu werde ihre Fraktion eine Sondersitzung beantragen, teilte die Abgeordnete Kerstin Köditz via Twitter mit.
Der Anlass für die Krawalle
Anlass für die Krawalle war das Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. und drei Mitangeklagte wegen Überfällen auf vermeintliche oder tatsächliche Neonazis, bei denen mehrere Menschen teils schwer verletzt worden waren. Die 28-Jährige war am Mittwoch vom Oberlandesgericht Dresden zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, kam aber vorerst auf freien Fuß.