Mehr Messerattacken in Hessen - Zahlen seit Corona gestiegen
Die Zahl der Messerattacken in Hessen hat sich binnen zwei Jahren deutlich erhöht. Wurden im ersten Corona-Jahr 2020 noch 1.712 Fälle registriert, waren es im vergangenen Jahr 2.124.Dies geht aus einer Kleinen Anfrage der AfD an Innenminister Peter Beuth (CDU) hervor.
Mehr Körperverletzungen und Bedrohungen
Den zahlenmäßig größten Anteil haben dabei Fälle von Körperverletzung oder Bedrohung. Körperverletzungen bei Messerattacken stiegen von 685 auf 780, bei Fällen von Bedrohung war die Entwicklung im selben Zeitraum von 642 auf 885. Die Zahl der Morde durch Messerangriffe sank hingegen von 18 auf 13.
Keine Zahlen zur Vor-Corona-Zeit
Wie sich die Zahlen im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie entwickelt haben, konnte das Innenministerium nicht sagen. "Eine bundeseinheitliche Statistik zur Erfassung des Phänomens "Messerangriff" wurde erst zum 1. Januar 2020 eingeführt, so dass Verfahren aus vorherigen Jahren nicht ausgewiesen werden", wie das Ministerium auf Anfrage mitteilte.
Straftaten insgesamt rückläufig
Beuth verwies darauf, dass die Zahl der Straftaten landesweit von 2002 bis 2022 insgesamt um mehr als 60.000 Delikte gesunken sei. Mit der Änderung einer Verordnung sei es den Behörden zudem möglich, Waffenverbotszonen an besonders frequentierten Orten einzurichten. "Wo sich viele Menschen aufhalten, können fortan leichter Waffenverbotszonen entstehen", heißt es in der Antwort zur Kleinen Anfrage der AfD. Für die Landesregierung sei es eindeutig, dass in den Innenstädten und Fußgängerzonen Messer nichts zu suchen hätten. "Die Erfahrungen beispielsweise in Wiesbaden mit mehr als 170 sichergestellten Messern haben den präventiven Mehrwert bereits eindrucksvoll belegt."