Landtagswahl 2023 in Hessen - mehr Briefwähler als vor fünf Jahren
Im Vergleich zur Wahl 2018 - Deutlich mehr Briefwähler in Hessen
Bequem zu Hause seine Kreuzchen machen - auch schon vor dem Wahltag nächsten Sonntag. Bei der hessischen Landtagswahl in einer Woche gibt es viel mehr Briefwähler als bei der vorherigen Abstimmung vor fünf Jahren.
Landeswahlleiter Wilhelm Kanther sagt der Deutschen Presse-Agentur, es gebe vor der neuen Wahl keine standardisierte landesweite Erfassung der Briefwahlbeteiligung. Eine Abfrage in Hessens kreisfreien Städten habe allerdings kürzlich ergeben, "dass die Zahl der Anträge auf Briefwahl niedriger als 2021 (Bundestagswahl), aber deutlich höher sind als 2018 (Landtagswahl in Hessen)".
Briefwahl durch Pandemie populärer geworden
Die Bundestagswahl fiel mitten in die Corona-Zeit - viele Bürger wollten damals wohl Kontakte mit anderen Wahlberechtigten vermeiden und zu Hause ihre Kreuzchen machen. "Der starke Druck während der Pandemie, per Briefwahl zu wählen, dürfte diese Form der Abstimmung bekannter und populärer gemacht haben", erklärt Kanther.
Elektronischer Antrag komfortabel
Der auch elektronisch mögliche Antrag auf Briefwahlunterlagen sei komfortabel. "Aus Sicht der Landeswahlleitung ist es aber zu begrüßen, dass nun offenkundig wieder mehr Menschen beziehungsweise die Mehrheit in das öffentliche Wahllokal zum Wählen gehen", ergänzt Kanther.
83 Prozent mehr Briefwahlanträge in Frankfurt
Die Stadt Frankfurt teilt mit, bis zum 25. September seien 105 254 Briefwahlunterlagen ausgestellt worden. "Bei der Landtagswahl 2018 wurden zum gleichen Zeitpunkt nur 57 581 Anträge auf Briefwahl bearbeitet, was einem Plus von rund 83 Prozent entspricht." Weiter heißt es in der Mainmetropole: "Noch nie gab es so viele Anträge auf Briefwahl bei einer Landtagswahl in Frankfurt am Main."
Ein Viertel der Wahlberechtigten in Darmstadt wählen per Brief
In Darmstadt sind laut dem Rathaus bis zum 28. September 27 266 Briefwahlunterlagen beantragt worden. Das entspreche etwa einem Viertel der Wahlberechtigten. Bei der Landtagswahl 2018 hätten insgesamt nur knapp 18 Prozent der Wahlberechtigten Briefwahl gemacht.
Deutlicher Anstieg in Fulda und Gießen
In der Stadtverwaltung von Fulda heißt es: "Die Zahl der Briefwahlanträge hat sich seit der Corona-Pandemie fast verdoppelt." Die Stadt Gießen hat nach eigenen Angaben bis zum 26. September rund 13 000 Briefwahlunterlagen ausgestellt. Auch hier sei die Zunahme deutlich: "Vorsorglich haben wir aus diesem Grund die Anzahl unserer Briefwahlbezirke von 14 im Jahr 2018 auf nun 22 erhöht."
Briefwahlanträge in Wiesbaden verdoppelt
Wiesbaden meldet 26 000 zurückerhaltene Wahlbriefe mit Stand 26. September. "Im Vergleich zur Landtagswahl 2018 hat sich die Briefwahl Stand heute verdoppelt", heißt es weiter in Hessens Landeshauptstadt. Offenbach hat bis zum 26. September nach eigenen Angaben 10 300 Briefwahlunterlagen verschickt.
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