Gewerkschaft ruft Lufthansa-Piloten zu Soli-Streik für Discover auf
Tarifstreit bei Discover - Lufthansa-Piloten um Solidarität gebeten
Im Arbeitskampf bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines erhöht die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit den Druck. Erstmals hat sie Langstrecken-Piloten der Muttergesellschaft Lufthansa zu einem Solidaritätsstreik für die Discover-Kollegen aufgerufen.
Die Unterstützungsaktion ist auf die nur wenige Flugzeuge zählende Teilflotte der Boeing 787 beschränkt. Hier sollen am Montagvormittag (19. Februar) fünf Abflüge in Frankfurt zwischen 8.00 und 12.00 Uhr bestreikt werden. Andere Starts mit anderen Flugzeugtypen sind nicht betroffen.
Solidaritätsstreiks sind grundsätzlich zulässig
Solidaritäts- oder auch Unterstützungsstreiks sind nach dem deutschen Arbeitsrecht grundsätzlich zulässig, solange sie verhältnismäßig bleiben und geeignet erscheinen, den Hauptarbeitskampf zu unterstützen.
Streik bei Discover für drei Tage
Der Pilotenstreik hat bei der Lufthansa-Tochter Discover zu weiteren Flugausfällen geführt. Am Sonntag (18.02.) wurden in Frankfurt und München nach Angaben der Airline acht von 19 geplanten Abflügen gestrichen. Der Konzern wollte in diesen Fällen entweder Jets anderer Konzerngesellschaften einsetzen oder die betroffenen Passagiere umbuchen. Das Unternehmen hatte vor dem dreitägigen Streik angekündigt, zwei Drittel sämtlicher Flüge anbieten zu wollen. Der Ausstand der Vereinigung Cockpit soll bis einschließlich Montag, 23:59 Uhr, laufen.
Knackpunkt Tarifvertrag
Discover zahlt nach eigenen Angaben bereits höhere Pilotengehälter, die sie aber mit dem Betriebsrat und nicht mit der Gewerkschaft vereinbart hat. Die neuen Gehälter entsprechen exakt der Forderungslage der VC, wie beide Seiten bestätigt haben. Die Gewerkschaft will den Arbeitskampf weiterführen, obwohl ihre materiellen Forderungen damit zunächst weitgehend umgesetzt scheinen. Eine Betriebsvereinbarung erreiche nicht die Rechtsqualität und Sicherheit eines Tarifvertrags mit der Gewerkschaft, hatte die VC kritisiert. Zudem habe die Gesellschaft als Vorbedingung eine sogenannte Sozialpartnerschafts-Charta verlangt, die grundlegende Rechte der Gewerkschaft einschränke.
Discover soll Condor Konkurrenz machen
Die mit 24 Airbus-Jets und rund 420 Piloten vergleichsweise kleine Ferienfluggesellschaft Discover startet ausschließlich von Frankfurt und München und soll vor allem der Condor im touristischen Geschäft Konkurrenz machen.
Alles was ihr für euren Tag wissen müsst:
Die Nachrichten des Tages schnell und kompakt jeden Morgen direkt von unserem Newsdesk auf euer Smartphone. Abonniert jetzt unseren WhatsApp-Channel – natürlich kostenlos.