Limburg: Tierschützer kritisieren Gnadenhof-Lösung für Tauben
Limburger Tauben-Problem - Tierschützer kritisieren Gnadenhof-Lösung
Die Stadt Limburg plant, rund 200 Stadttauben auf einen Gnadenhof in Bayern umzusiedeln, um deren Tötung zu vermeiden. Dieser Schritt stößt bei Tierschützern aber auf kritische Reaktionen.
Der Deutsche Tierschutzbund betont, dass die Entnahme der Tauben aus der Stadt das Problem nur kurzfristig löse. Die Population werde sich bald wieder erholen.
Tierschutzbund fordert nachhaltiges Management
Der Tierschutzbund fordert die Stadt Limburg auf, ein nachhaltiges Stadttaubenmanagement einzuführen. Eine Methode namens "Eiertausch" sei die einzig tierschutzgerechte Lösung. Dabei würden Taubeneier durch Attrappen ersetzt. Dies verhindere das Schlüpfen neuer Vögel und reduziere so langfristig die Population.
Gefahr für zurückgelassene Küken
Der Verband weist darauf hin, dass die Küken der eingefangenen Tauben ohne ihre Eltern elendig verhungern und verdursten würden. Es sei inakzeptabel, dass Städte ihre ungeliebten Tauben einfach bei Tierschutzorganisationen abladen, ohne Verantwortung zu übernehmen. Außerdem müssten die gefangenen Tauben ihr restliches Leben in einer Voliere verbringen.
Angebot an die Stadt Limburg
Der Tierschutzbund erneuert sein Angebot, die Stadt Limburg bei der Entwicklung eines Stadttaubenkonzeptes zu unterstützen. Ein solches Konzept sei notwendig, um das Problem langfristig und tierschutzgerecht zu lösen.
Mehrheit für Taubentötung
In Limburg gab es seit Monaten Diskussionen über die Reduzierung der Taubenpopulation durch Tötung. Ein Bürgerentscheid hatte ergeben, dass die Mehrheit der Limburger Wahlberechtigten dafür sei, den entsprechenden Stadtverordnetenbeschluss umzusetzen.
Sanftere Lösung favorisiert
Die Stadt Limburg sucht nun aber nach einer milderen Lösung. Sie hat bekanntgegeben, dass die Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl angeboten habe, rund 200 Tauben auf einem ihrer Heimathöfe in Bayern aufzunehmen. Limburgs Bürgermeister Marius Hahn (SPD) erklärte: "Wir werden dieses Angebot als eine gegenüber der Tötung deutlich mildere Maßnahme gerne annehmen."