Schumacher-Erpresser in Hessen - Mutmaßlicher Hintermann festgenommen
Die Polizei hat im Fall der versuchten Erpressung der Familie des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher einen Verdächtigen festgenommen. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 52-Jährigen, der als Sicherheitsmitarbeiter für die Familie tätig war.
Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert bestätigte die Festnahme in Wuppertal. In Wülfrath wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt, die nun ausgewertet werden.
Ermittlungen gegen zwei Hauptverdächtige
Vor zwei Wochen wurden bereits zwei Hauptverdächtige festgenommen. Ein 53-jähriger Mann und sein 30-jähriger Sohn besaßen private Fotos der Familie Schumacher. Die Ermittlungen führten zu dem 52-jährigen Sicherheitsmitarbeiter, weil die Herkunft der Fotos geklärt werden sollte. Details werden aus ermittlungstaktischen Gründen momentan nicht veröffentlicht. Die Ermittlungen laufen intensiv weiter.
Verhaftung auf Supermarktparkplatz in Hessen
Am 19. Juni wurden der 53-jährige Mann und sein 30-jähriger Sohn in Groß-Gerau auf einem Supermarktparkplatz verhaftet. Die beiden hatten behauptet, über brisante Dateien zu verfügen, die die Familie Schumacher nicht veröffentlicht sehen wollte. Sie forderten eine Millionen-Dollar-Zahlung und drohten, die Daten im Darknet zu veröffentlichen, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Als Beweis übersandten sie einige Dateien an die Familie. Der Fall wurde nach einem Hinweis der Strafverfolgungsbehörden in der Schweiz an die Staatsanwaltschaft Kassel weitergegeben.
Drohende Strafen und Vorstrafen
Derzeit befinden sich beide Männer in Untersuchungshaft. Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert erklärte, im Falle einer Verurteilung könnten sie mit einer Geld- oder Haftstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen. Die beiden sind der Polizei bekannt und stehen wegen eines anderen Delikts bereits unter Bewährung.
Ermittlungen an mehreren Orten
Im Zuge der Ermittlungen wurden acht Objekte durchsucht. Darunter waren die Haupt- und Zweitwohnsitze der Verdächtigen, der Arbeitsplatz des älteren Mannes in Konstanz und weitere Räume in Solingen. Mehrere Datenträger wurden dabei sichergestellt und werden derzeit ausgewertet.
Ermittlungsbeginn nach Schweizer Hinweis
Die Ermittlungen wurden ursprünglich von der Staatsanwaltschaft Kassel aufgenommen, basierend auf einem Hinweis aus der Schweiz. Die "Bild"-Zeitung berichtete zuerst über den Erpressungsversuch an der Schumacher-Familie.
Hintergrund: Michael Schumachers Unfall und frühere Erpressung
Michael Schumacher, der Formel-1-Rekordweltmeister, verletzte sich schwer bei einem Ski-Unfall Ende 2013. Seitdem ist er nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Bereits 2017 kam es zu einem Erpressungsversuch gegen die Familie Schumacher. Das Amtsgericht Reutlingen verurteilte damals einen 25-jährigen Mann zu einer Bewährungsstrafe von 21 Monaten, weil er Schumachers Ehefrau Corinna bedroht und Geld gefordert hatte. Der Täter wurde schnell durch die Angabe seiner echten Kontonummer entdeckt.