Bidens Gesundheit im Fokus - Nato trifft sich zum Jubiläumsgipfel
Die Nato wird 75. Jahre alt und trifft sich bei einem Jubiläumsgipfel in Washington. Damit ist sie sechs Jahre jünger als US-Präsident und Gastgeber Joe Biden. Trotz anderen wichtigen Themen, richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem aber auf die Gesundheit des US-Präsidenten.
Das Bündnis, das mittlerweile aus 32 Mitgliedsstaaten besteht, steht vor großen Herausforderungen. Ein zentraler Punkt ist die kontinuierliche militärische Unterstützung der Ukraine, selbst wenn Donald Trump bei der Präsidentenwahl im November gewinnen sollte.
Bidens Gesundheitszustand im Fokus
Die Diskussion über den Gesundheitszustand von Joe Biden reißt nicht ab und überschattet größtenteils andere Themen. Der 81-Jährige will erneut für die Demokraten ins Weiße Haus, trotz Bedenken in seiner eigenen Partei über sein Alter und schlechte Umfragewerte. Der Jubiläumsgipfel könnte für Biden eine Chance sein, sich als starker Anführer des Westens zu präsentieren. Doch der Gipfel wird zur Bewährungsprobe, da jede Regung des Präsidenten genau beobachtet wird. Besonders die Abschlusspressekonferenz am Donnerstag wird mit Spannung erwartet.
Deutsche Delegation mit gemischten Gefühlen
Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Delegation reist mit gemischten Gefühlen nach Washington. Scholz hat gerade noch einen Haushalt für 2025 fertiggestellt, der jedoch deutlich geringere Mittel für die Bundeswehr bereitstellt als von Verteidigungsminister Boris Pistorius gefordert. Auf dem Gipfel steht die Frage im Raum, wie viel Verantwortung Deutschland in der Nato zukünftig übernehmen soll, insbesondere angesichts einer möglichen zweiten Amtszeit von Ex-US-Präsident Donald Trump und der eingeschränkten Bewegungsfreiheit des französischen Präsidenten Macron.
NATO unterstützt Ukraine weiterhin
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist besorgt über die amerikanische Innenpolitik. Sollte Trump die Wahl gewinnen, könnte die Militärhilfe der USA für die Ukraine enden. Länder wie Deutschland und die USA lehnen einen schnellen Nato-Beitritt der Ukraine ab, um eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern. Trotzdem versprechen die Nato-Staaten der Ukraine Militärhilfen von mindestens 40 Milliarden Euro im nächsten Jahr.
Erste Teilnahme für Schweden
Zum ersten Mal nimmt Schweden nach seinem Nato-Beitritt an einem Gipfel teil. Zusammen mit Finnland hatte Schweden nach Beginn des russischen Angriffskrieges seine Neutralität aufgegeben. Für Nato-Generalsekretär Stoltenberg ist es der letzte reguläre Gipfel vor seiner Amtsübergabe an den früheren niederländischen Regierungschef Mark Rutte. Auch für den neuen britischen Premier Keir Starmer ist der Gipfel eine wichtige Gelegenheit, die internationale Diplomatie kennenzulernen und Biden persönlich zu treffen.