Hessens Städte investieren Milliarden in Schulsanierungen
Kampf gegen marode Schulen - Allein eine Milliarde Euro in Frankfurt
Frankfurt will in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde Euro für die Sanierung maroder Schulen ausgeben. In den Sommerferien soll die Zeit effektiv genutzt werden.
Auch andere Städte in Hessen nehmen viel Geld in die Hand.
Riesiger Sanierungsstau in Frankfurt
In Frankfurt plant Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) schnellere und transparentere Bauprozesse. Derzeit werden 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Notbauten unterrichtet. Rund 100 Schulgebäude benötigen dringend Sanierungen. Zudem sollen 10.000 neue Schulplätze entstehen.
Wiesbaden kämpft mit großem Sanierungsstau
Auch in Wiesbaden gibt es einen hohen Sanierungsbedarf. Elf Schulen stehen momentan im Fokus für umfangreiche Renovierungen. Die Stadt plant Investitionen von rund 900 Millionen Euro. Ab 2026 soll es zudem mehr Ganztagsplätze geben. Problembereiche sind vor allem fehlende Sportflächen. Bis 2025 sollen sieben neue Sportfelder und mehrere Schulturnhallen entstehen.
Hanau investiert stark in Schulsanierungen
Hanau gibt jährlich 2,5 bis 3 Millionen Euro für Schulgebäude aus. In den kommenden zwei Jahren sind Maßnahmen an 25 Schulen geplant, hauptsächlich während der Sommerferien. Für größere Projekte sind dieses Jahr 20,8 Millionen Euro und nächstes Jahr 24,4 Millionen Euro vorgesehen. Die Investitionen haben sich in den letzten fünf Jahren vervierfacht.
Marburg plant Investitionen bis 2028
In Marburg stehen bis 2028 Investitionen von rund 95 Millionen Euro an. Davon sind 68 Millionen Euro für bauliche Maßnahmen und 27 Millionen Euro für Digitalpakete eingeplant. Der Investitionsbedarf wird auf etwa 500 Millionen Euro geschätzt. Derzeit werden 14 Klassen in Containern unterrichtet. Etwa zwei Drittel der Schulsporthallen benötigen grundlegende Sanierungen.
Keine Engpässe in Offenbach
Offenbach verzeichnet keinen Sanierungsstau. Alle Schulen wurden im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft instand gesetzt. Rund 290 Millionen Euro sollen in den kommenden fünf Jahren in Schulerweiterungen und Neubauten investiert werden. Aufgrund wachsender Zahlen werden einige Schülerinnen und Schüler vorübergehend in Modulbauten unterrichtet.
Darmstadt setzt auf einen Sanierungsfahrplan
Seit 2020 hat Darmstadt einen Sanierungsfahrplan für alle öffentlichen Gebäude, inklusive Schulen. Aktuell werden an 14 Schulen Baumaßnahmen durchgeführt. Der mittelfristige Investitionsplan für 2024 sieht 62,4 Millionen Euro vor. Drei Schulsporthallen sollen im kommenden Jahr nach Sanierungen wieder eröffnet werden.
Kassel hat hohen Sanierungsbedarf
In Kassel beträgt der aktuelle Sanierungsrückstau rund 200 Millionen Euro. Darin sind Neubau- und Erweiterungsbedarfe nicht enthalten. Viele Schulgebäude stammen aus den 1960er- bis 1980er-Jahren. Trotz früherer Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe reicht das Budget nicht aus, um alle Gebäude in gutem Zustand zu halten. Es wird mindestens zehn Jahre dauern, bis alle Maßnahmen umgesetzt sind.