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Kröv an der Mosel: Zwei Menschen tot geborgen, Suche nach der Ursache

Hotel an der Mosel eingestürzt - Zwei Menschen in Kröv tot geborgen

Nach der Bergung des zweiten Toten aus den Trümmern des eingestürzten Hotels im Mosel-Ort Kröv konzentriert sich der Einsatz nun auf die Suche nach der Ursache. Dafür gingen die Abrissarbeiten weiter. Sie dienen auch der Erstellung eines Gutachtens zur Unglücksursache. Es gehe zudem darum, die Einsturzgefahr zu bannen, sagte eine Polizeisprecherin. Auch müsse verhindert werden, dass die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Einsturzstelle von Unbefugten betreten werde.

In der Nacht war der zweite Tote geborgen worden, bei ihm handelte es sich um den vermissten Hotelbetreiber, wie die Polizei mitgeteilt hatte. Der Mann war 59 Jahre alt. Neben dem Hotelbetreiber kam eine 64 Jahre alte Frau ums Leben, deren Körper bereits zuvor geborgen worden war. Bei ihr handelte es sich nach Polizeiangaben um einen Hotelgast. Insgesamt wurden bei dem Unglück neun Menschen verschüttet, darunter auch ein zweijähriges Kind. Die sieben Überlebenden waren teils nach Stunden in den Trümmern von den Einsatzkräften verletzt gerettet worden. Fünf weitere Betroffene hatten sich bereits zuvor selbst in Sicherheit bringen können.

Hotel-Einsturz "Ausnahmesituation" für Helfer

Der Hotel-Einsturz im Mosel-Ort Kröv hat nach den Worten von Einsatzleiter Jörg Teusch auch die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen gestellt. "Trotz der Tragik" sei es gut, dass der zweite Tote geborgen werden konnte, sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich. Es sei nicht klar gewesen, wann genau dies gelinge, da die Gebäudestruktur zusammengebrochen gewesen sei. Auch für die Angehörigen sei die Bergung wichtig gewesen. Man sei froh, den Einsatz beenden zu können.

Unglück hätte noch schlimmer ausgehen können

"Alles andere, was jetzt passiert, liegt in den Händen der Ermittlungsbehörden, das heißt jetzt Polizei und Staatsanwaltschaft, die zusammen mit dem Gutachter jetzt ermitteln sollen, wie das Gebäude überhaupt zum Einsturz gekommen ist." Teusch hob hervor, dass man erleichtert sei, dass die sieben Menschen gerettet werden konnten. "Das hätte auch können anders ausgehen", sagte er. Natürlich sei ein Wermutstropfen, dass zwei Menschen bei dem Unglück gestorben sind - man sei mit den Gedanken bei den Angehörigen.

Gottesdienst für Einsturz-Opfer

An diesem Sonntag (11.08.) ist ein Gottesdienst zum "gemeinsamen Innehalten und Haltgeben" in Kröv geplant, zu dem laut Einladung der Polizeiseelsorge jeder willkommen ist. Bei einem derartigen Einsatz sei "viel Adrenalin im Spiel", dabei könne es zu traumatischen Ereignissen auch für die Einsatzkräfte kommen, sagte Teusch. Der Gottesdienst biete ihnen und auch den Notfallseelsorgern die Möglichkeit zusammenzukommen.

Einsatz für Helfer nicht alltäglich

In den kommenden Tagen und Wochen werde man zudem im Blick behalten, "ob jemand noch Probleme bekommt, die dann natürlich direkt anzugehen sind, damit da nicht jemand aus dem Bereich der Retter Schäden behält", sagte Teusch. Der Einsatz sei nicht alltäglich und eine "Ausnahmesituation" gewesen. Der Gottesdienst am Sonntag und auch ein anschließendes Frühstück böten auch erstmals seit Beginn des Einsatzes die Möglichkeit, in Ruhe miteinander zu sprechen. "Dies alles wird morgen so der erste Schritt sein, wieder auch für die Helfer in die Normalität zurückzukehren."

Einsturz "ohne sichtbare Ursache" ungewöhnlich

Die Frage nach dem Warum des Hotel-Einsturzes stelle sich auch für die Helfer. "Es ist natürlich sehr ungewöhnlich, dass ein Gebäude einfach so zusammenbricht, ohne Sturm, ohne Wasser ohne Explosion oder sonstiges, was dazu beitragen kann", sagte Teusch. "Es muss eine Ursache geben und ja, das wird uns alle interessieren."Ob sich diese zeitnah festgestellt lasse, werde man sehen. Der Gutachter habe viele Daten auszuwerten, sodass "unter Umständen Wochen oder Monate ins Land gehen, bis man eine Ursache hat, wenn sie überhaupt gefunden wird", sagte Teusch.

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Einsturz am Dienstagabend

Am späten Dienstagabend stürzten gegen 23 Uhr Teile des Hotels ein. Der Polizei zufolge wählten Anwohner den Notruf. Zum Zeitpunkt des Einsturzes befanden sich 14 Menschen in dem Hotel. Fünf seien relativ schnell gerettet worden, weil sie in "unbeteiligten Teilen des Gebäudes" gewesen seien, erklärte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch. Neun weitere Menschen wurden zunächst unter den Trümmern eingeklemmt - die Überlebenden konnten im Laufe des Tages gerettet werden

Mögliche Unglücks-Ursachen

Die genaue Ursache des Einsturzes ist noch unklar. Ein Sachverständiger soll beauftragt werden, sagte Oberstaatsanwalt Peter Fritzen. Das Gebäude hat eine lange Geschichte. Die Grundsubstanz stammt aus dem 17. Jahrhundert, etwa 1980 wurden zweieinhalb Geschosse aufgestockt. Das Vorderhaus des Hotels ist seit 2008 ein Kulturdenkmal.

Politische Reaktionen und Dank an Helfer

Der Rheinland-Pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer besuchte den Unglücksort und drückte seine Bestürzung aus. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach den Familien der Opfer ihr Mitgefühl aus und dankte dem Technischen Hilfswerk für die Hilfe vor Ort. Rund 100 Helferinnen und Helfer unterstützten die Rettungsmaßnahmen.

Nachbarn konnten zurück in ihre Wohnungen

Auch Nachbarn des Hotels waren betroffen. 21 Menschen mussten vorübergehend ihre Wohnungen verlassen. Weitere Gebäude wurden nicht beschädigt. Kröv ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen - wegen seiner Lage an der Mosel. Das eingestürzte Hotel liegt nur 150 Meter vom Ufer entfernt und bot 16 Zimmer sowie ein Restaurant.

Ute Röttger

Redaktion
Ute Röttger

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