Pilotprojekt lief gut: Straßenbahn befördert Pakete in Frankfurt
Ergebnisse von Uni-Pilotprojekt - Pakete-Straßenbahn spart CO2 in Frankfurt
Pakete in der Straßenbahn von A nach B bringen - das funktioniert und lohnt sich. Die Frankfurter Verkehrsgesellschaft hat das Konzept einen Monat getestet, jetzt gibt es erste Ergebnisse.
Ziel war, den Autoverkehr zu entlasten und CO2-Emissionen einzusparen. Das habe laut den Beteiligten geklappt. Partner des Forschungsprojekts sind Amazon und die "Frankfurt University of Applied Sciences" (UAS).
Tram-EM ist praxistauglich
Das Konzept habe Praxistauglichkeit bewiesen, teilte unter anderem die Frankfurt University of Applied Sciences mit, die das Vorhaben als Forschungsprojekt vorantreibt. Die Gütertram, die vier Wochen in der Stadt unterwegs war, habe nachweislich zur Entlastung des städtischen Verkehrs beigetragen. Unter anderem die Lärmbelastung war um 35 bis 32 Dezibel geringer.
Bahn statt Auto sorgt für weniger CO2
Auch die CO2-Belastung sei signifikant verringert worden. Pro Liefertag konnten laut Hochschule 26,8 Kilogramm CO2 lokal eingespart werden, im Gesamtprozess waren es 56,8 Prozent.
Das Konzept könne in Zukunft auch in anderen Städten Anwendung finden, hieß es - und so den Onlinehandel in Zukunft nachhaltiger gestalten.
Finale Auswertung zum Jahresende
Eine endgültige Auswertung soll Ende des Jahres vorliegen. Dann gebe es auch genaue Ergebnisse zu den Kosten der Zustellung per Tram. Berechnungen zeigten, dass der Transport mit der Straßenbahn wirtschaftlicher sei als der herkömmliche, sagte Kai-Oliver Schocke, Professor für Logistik.
Pakete mit der Tram in die Stadt
Schritt eins: Pakete gelangten vom Amazon-Verteilzentrum in Raunheim an den Frankfurter Stadtrand. Bei Schritt zwei kommt die Straßenbahn, leicht umgebaut, ins Spiel: Sie beförderte die Pakete von dort (Haltestelle „Stadion“) in die Frankfurter City (Haltestelle „Zoo“ und Betriebshof Gutleut).
Kein CO2 auf der "letzten Meile"
Schritt drei: Paketboten luden sie ins elektrisch betriebene Lastenrad und fuhren damit an die Haustür der Kunden. Auf der sogenannten "letzten Meile" würden also keine CO2-Emissionen ausgestoßen. Diese letzte Meile gibt dem Vorhaben auch seinen Namen: "Last-Mile-Tram". Es wurde vom Land Hessen seit Projektstart im Jahr 2018 mit 500.000 Euro gefördert.
Beispiel auch für andere Städte
„Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt für die Zukunft der städtischen Logistik in Hessen. Es zeigt, dass innovative Verkehrskonzepte nicht nur theoretisch tragfähig sind, sondern auch im praktischen Einsatz überzeugen. Für das Land Hessen ist es besonders wichtig, solche nachhaltigen Lösungen voranzutreiben, um unsere Städte zukunftsfähig zu gestalten“, betont Kaweh Mansoori, Hessischer Verkehrsminister.