Fahndung läuft in Köln weiter - Verdächtiger stellt sich nach Explosion
Seit Wochen gehen in Köln immer wieder Sprengsätze hoch - nach der letzten Explosion hat sich jetzt ein Verdächtiger gestellt. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Inzwischen ist er allerdings wieder auf freiem Fuß.
Aufgrund erster Ermittlungen habe sich ein Tatverdacht gegen einen Mann erhärtet, der Bezüge zu dem ausgebrannten Café habe. Während der laufenden Fahndung habe sich der Beschuldigte in Begleitung seines Anwalts bei der Polizei gestellt.
Mann streitet Tat ab
Der Mann bestreite die Tat und sei nach seiner Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt worden, da bei einer Wohnungsdurchsuchung keine Beweismittel gefunden worden seien. Zudem fahndeten die Ermittler nach einem mutmaßlich zweiten Verdächtigen. Eine großangelegte Suchaktion in einer Kleingartenanlage im Kölner Westen blieb aber ohne Erfolg.
2 leicht verletzte Bewohner
Nach der Explosion in dem Kölner Café mussten mehrere Wohnungen evakuiert werden. Etwa 20 Menschen waren davon betroffen. Als die Rettungskräfte eintrafen, stand das Lokal bereits in Vollbrand, wie ein Sprecher der Feuerwehr Köln sagte. Das Ladenlokal ist vollständig ausgebrannt, die Schaufensterscheiben zerstört. Zwei Bewohner wurden leicht verletzt und mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung vor Ort behandelt. Anschließend wurden sie von den Rettungskräften wieder entlassen.
Wohl kein Zusammenhang zu weiteren Explosionen
Nach ersten Erkenntnissen von Polizei und Staatsanwaltschaft steht die Explosion des Cafés im Stadtteil Pesch nicht im Zusammenhang mit den Explosionen der vergangenen Wochen. Die Serie von Sprengungen erschüttert Köln aktuell. So hatte es in der vergangenen Woche innerhalb weniger Tage zwei Explosionen in der Innenstadt gegeben. Auch am Wochenende war es in Köln und Umgebung zu mehreren Vorfällen gekommen.
Ermittler vermuten Zusammenhang zu verschwundenen Drogen
Hintergrund der Taten sind demnach Auseinandersetzungen unter Banden. "Es gibt offensichtlich im Milieu offene Rechnungen, die noch beglichen werden", sagte Esser. Eine dieser offenen Rechnungen bezieht sich nach Einschätzung des Oberstaatsanwalts Ulrich Bremer von vergangener Woche auf das Verschwinden von schätzungsweise 300 Kilogramm Cannabis.
Ermittlungen auch zu Geiselnahmen
Die Gruppierung, die um diese Drogen geprellt worden sei, versuche nun, das Cannabis zurückzubekommen oder Schadenersatz zu erhalten. In diesem Kontext seien auch zwei Geiselnahmen von Ende Juni/Anfang Juli in Hürth bei Köln und im Kölner Stadtteil Rodenkirchen zu sehen.