Migration und Terror - Umfrage zeigt Hauptsorgen der EU-Bürger
Eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass irreguläre Migration und Terrorgefahr zu den größten Sorgen der Menschen in der Europäischen Union gehören. Befragt wurden über 26.000 Menschen in den 27 EU-Mitgliedstaaten.
Die Umfrageergebnisse zeigen regionale Unterschiede bei den wahrgenommenen Bedrohungen. Während 25 Prozent der Befragten unzureichenden Grenzschutz als größte Bedrohung sehen, empfinden 21 Prozent der Menschen terroristische Angriffe als besonders gefährlich. Beachtlich ist auch, dass 19 Prozent Cyberattacken und 18 Prozent einen Angriff fremder Mächte als bedrohlich wahrnehmen.
Spezieller Blick auf Deutschland
In Deutschland wird das Terrorrisiko von 23 Prozent der Befragten als größte Bedrohung angesehen. Das könnte mit der jüngeren Geschichte zusammenhängen, etwa dem Messerangriff in Solingen im August, den die Terrormiliz Islamischer Staat für sich beanspruchte. Auch die Sorge vor unzureichender Grenzsicherung und organisierter Kriminalität bewegt in Deutschland etwa 21 Prozent der Menschen. 14 Prozent sehen die größte Gefahr im Cyberraum.
Polens Angst vor Krieg
Die Situation in Polen, das an die Ukraine grenzt, stellt sich anders dar. Mit 29 Prozent sehen die Polen die Gefahr eines militärischen Angriffs als größte Bedrohung für den Frieden in Europa. Diese Sorge ist im Vergleich zum weniger bedrohten Spanien, wo nur 16 Prozent dies angaben, besonders ausgeprägt.
Transatlantische Bündnisse und neue Allianzen
In der Umfrage zeigt sich auch, dass 54 Prozent der Deutschen die USA als wertvollsten Verbündeten der EU sehen. Das ist etwas mehr als der EU-weite Durchschnitt von 51 Prozent. In Polen ist dieser Wert mit 65 Prozent am höchsten, was eine enge Verbindung zu den USA anzeigt. Gleichzeitig betrachtet jeder zehnte Deutsche und EU-Bürger China als wichtigsten Verbündeten, obwohl der Westen China dafür kritisiert, Russland sowohl zivil als auch militärisch nutzbare Güter zu liefern.