Von einem russischen Schiff - Schüsse auf Hubschrauber der Bundeswehr
In der Ostsee ist es zu einem Zwischenfall zwischen einem Hubschrauber der Bundeswehr und einem russischen Schiff gekommen. Die Besatzung des russischen Schiffes habe mit Signalmunition geschossen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Brüssel.
Aus Militärkreisen hieß es, der Bordhubschrauber einer Fregatte sei zur Aufklärung unterwegs gewesen.
Vorfall in der vergangenen Woche
Zuvor hatte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) den Vorfall am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel kurz erwähnt. Details nannte sie allerdings nicht. Nach dpa-Informationen ereignete er sich in der vergangenen Woche. Der Tanker soll in Begleitung eines russischen Kriegsschiffes unterwegs gewesen sein.
Signalmunition eigentlich für Notfälle gedacht
Der Einsatz von Signalmunition ist eigentlich nur in Notsituationen üblich. Baerbock hatte darauf verwiesen, dass in der Ostsee immer wieder Schiffe unterwegs sind, die an der Umgehung von Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beteiligt sind.
Hubschrauber nicht im Auftrag der Nato unterwegs
Konkrete Hinweise darauf, dass auch der jetzt in den Zwischenfall verwickelte Tanker zur Sanktionsumgehung genutzt wurde, gab es zunächst nicht. Aus Nato-Kreisen hieß es, die deutsche Fregatte mit dem Bordhubschrauber sei nicht im Auftrag des Militärbündnisses unterwegs gewesen.
Verteidigungsministerium: besonnen und deeskalierend wirken
Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums wollte sich nicht zu dem konkreten Fall äußern. Regelverstöße auf See oder im Luftraum kämen immer mal wieder vor. "Und dann geht es darum, dass die Marine oder die Luftwaffe dann entsprechend besonnen reagieren, deeskalierend wirken", sagte er auf eine Frage in der Berliner Regierungspressekonferenz.
Baerbock kündigt mehr Patrouillen an
Bundesaußenministerin Baerbock hatte bei dem Nato-Treffen in Brüssel unter anderem angekündigt, dass die Überwachung von Pipelines und Datenkabeln in der Ostsee verstärkt werden soll. Konkret nannte sie den Schutz von kritischer Infrastruktur durch Patrouillen. Grund sei die Zunahme von hybriden Angriffen, die von Russland und seinen Unterstützern ausgingen.
Verdacht auch gegen chinesische Schiffe
Zuletzt waren im November innerhalb kurzer Zeit Schäden an zwei Glasfaserkabeln in der Ostsee aufgetreten. Dabei handelte es sich um ein Kabel, das zwischen Schweden und Litauen verläuft sowie eins zwischen Finnland und Deutschland. Die Ursache dafür ist in beiden Fällen noch unklar. Die schwedischen Behörden ermitteln wegen möglicher Sabotage. Der Fokus der Ermittler liegt auf einem chinesischen Schiff. Zuvor war im vergangenen Jahr eine Gas-Pipeline zwischen Finnland und Estland schwer beschädigt worden.