U18-Bundestagswahl: Kinder und Jugendliche dürfen ab Freitag abstimmen
Alle unter 18 dürfen mitmachen - "U18-Wahl" gibt Jugendlichen eine Stimme
Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland dürfen über den neuen Bundestag abstimmen – allerdings nur spielerisch: An diesem Freitag (7. Februar) startet die sogenannte U18-Wahl - auch in Hessen.
U18-Wahlen finden schon seit vielen Jahren immer vor einem offiziellen Wahltermin statt, etwa vor Bundestags-, Europa- oder Landtagswahlen. Schulen, Vereine, Jugendzentren oder andere Orte, wo Kinder und Jugendliche sich aufhalten, werden dabei zum Wahllokal. Jede parteipolitisch unabhängige Institution kann ein Wahllokal einrichten.
Eine Woche kann gewählt werden
Die U18-Wahlwoche zur Bundestagswahl 2025 endet am 14. Februar um 18 Uhr. Innerhalb dieser Woche können die Wahllokale ihre Öffnungszeiten individuell festlegen. Die offiziellen Ergebnisse der U18-Wahl 2025 sollen dann am 17. Februar bekanntgegeben werden.
Bundesweit mehr als 1.600 Wahllokale
Ziel ist es, das politische Interesse von Jugendlichen zu fördern und ihre Stimmen im politischen Diskurs hörbar zu machen. Über 1.600 Wahllokale wurden bundesweit bereits eingerichtet. Junge Ehrenamtliche organisieren im Umfeld auch Workshops und Diskussionen zu politischen Themen.
Unterstützung durch Politikerinnen
Bärbel Bas, die Präsidentin des Deutschen Bundestags, unterstützt die Initiative. Sie betont, wie wichtig die politische Mitgestaltung von jungen Menschen für die Demokratie ist. Auch Bundesjugendministerin Lisa Paus spricht sich für ein Wahlrecht ab 16 Jahren aus. Sie sieht die U18-Wahlen als Möglichkeit, das politische Bewusstsein und das Interesse der Jugendlichen zu fördern. Beide Politikerinnen heben hervor, dass Jugendliche in Deutschland bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Wichtigkeit der U18-Wahlen
Auch Thomas Krüger vom Deutschen Kinderhilfswerk und Wendelin Haag vom Deutschen Bundesjugendring schätzen die U18-Initiative sehr. Sie glauben, dass politische Beteiligung ein zentraler Aspekt der Kinderrechte und der Demokratie ist. Besonders in Zeiten von Desinformationskampagnen sei es wichtig, dass junge Menschen Demokratie erfahren können. Die U18-Wahlen bieten dafür eine Plattform.
Wahllokale in Jugendzentren und Schulen
In Darmstadt werden die U18-Wahlen zum Beispiel vom Jugendring und dem Jugendbildungswerk der Stadt organisiert. Jugendliche bekommen dabei organisatorische Unterstützung und Zugang zu Informationsmaterial über politische Prozesse. Die Wahllokale sind in Jugendzentren und Schulen eingerichtet.Interessierte finden online Informationen zur Wahl und können Stimmzettel für die Briefwahl herunterladen.
Bei Europawahl schon ab 16
Darmstadts Bürgermeisterin Barbara Akdeniz sieht in der U18-Wahl einen wichtigen Beitrag zur politischen Jugendbildung. Sie betont, dass junge Menschen, auch wenn sie offiziell nicht wählen dürfen, eine wichtige Stimme im politischen Diskurs haben. Bei der Europawahl ist das Wahlalter bereits 16 Jahre, doch bei der Bundestagswahl liegt es weiterhin bei 18 Jahren.