A49 bei Kassel: Einbahnstraßen-Kreisverkehr dauert noch bis März
Sanierung der A49 bei Kassel - Einbahnstraßen-Kreisverkehr dauert länger
Der Autobahn-Kreisverkehr bei Kassel bleibt länger bestehen, als zunächst geplant. Nun soll die Verkehrsführung auf A49, A44 und A7 erst im März wieder normal laufen. Das hat die Autobahn GmbH bekannt gegeben. Ursprünglich sollte der Verkehr zum Jahresende wieder normal laufen.
Schuld sei Mehraufwand bei den Schutzeinrichtungen am Fahrbahnrand. Damit sind die ambitionierten Pläne gescheitert, die Sanierung der A49 pünktlich zur Freigabe der Autobahn bis zur A5 bei Homberg (Ohm) abzuschließen.
Neue Sicherungssysteme sorgen für Verzögerung
Nicht etwa die Witterung oder Probleme auf der Baustelle sorgen nun für die Verzögerung - sondern neue Sicherungssysteme auf dem Markt. "Es gibt neuere Vorschriften, was die Schutzeinrichtungen angeht", so Bernhard Klöpfel, Leiter der Außenstelle Kassel der Autobahn GmbH zu HIT RADIO FFH. Die neuen Schutzplanken haben wesentlich mehr Pfosten, die im Boden verankert sind - bedeutet also auch deutlich mehr Aufwand beim Bau. "Das dauert dann leider die besagten zwei Monate länger."
Lückenschluss zur A5 bestimmte Zeitplan
Im Laufe des Novembers sei nach vielen Abwägungen klar geworden, dass der aktuelle Zeitplan nicht zu halten sei, so Klöpfel. Dabei war ein Abschluss der Baustelle zum Jahresende aus Sicht der Autobahn GmbH immer oberstes Ziel. Denn demnächst wird die Lücke der A49 zur A5 bei Homberg (Ohm) geschlossen. Die Planer rechnen dann mit bis zu 25 Prozent mehr Verkehr auf den Autobahnen bei Kassel.
Kein "Verkehrsinfarkt", aber mehr Verkehr im Stadtverkehr denkbar
"Es wird sicherlich keinen Verkehrsinfarkt geben", betont Klöpfel trotzdem. Gerade zum Jahresbeginn in den Winterferien sei der Verkehr noch gering und werde erst langsam zunehmen. Man messe die Mengen und könne notfalls reagieren. Zudem soll es an der A5 bei Homberg (Ohm) ein dynamisches Hinweisschild geben, das Autofahrer warnt, den Weg über die A49 zu nehmen, sollte es hier zu voll werden. Mehrbelastung für den Verkehr in Kassel und dem Umland seien aber denkbar, so Klöpfel. "Das ist nicht ausgeschlossen."
Im September war noch alles im Plan
Anfang September hatte Autobahn GmbH Außenstellen-Leiter Bernhard Klöpfel noch betont, dass Ende des Jahres der Einbahnstraßen-Kreisverkehr nicht mehr nötig sei. "Der Bautenstand ist so, dass wir keine Unwägbarkeiten mehr erwarten", sagte er damals im FFH-Interview.
Sanierung im Eiltempo
Wegen des geplanten Lückenschlusses der A49 Ende des Jahres wurde die A49 bei Kassel seit Mai 2023 im Eiltempo saniert. Damit nicht unter laufendem Verkehr und damit deutlich schneller gearbeitet werden konnte, wurde ein riesiger Einbahnstraßen-Kreisverkehr über A49, A7 und A44 eingerichtet. Eine Fahrtrichtung der A49 war also komplett Baustelle. Das hatte zu massiven Behinderungen im Kasseler Stadtverkehr, aber auch etwa in Ortschaften wie Edermünde-Grifte geführt.
Hintergrund: Noch Ende dieses Jahres soll der so genannte Lückenschluss zwischen A49 und A5 bei Homberg (Ohm) erfolgen. Aktuell ist die A49 noch Sackgasse, endet in Schwalmstadt. Nach der Freigabe ist die A49 aber eine echte Alternative zur A7 für den Weg zwischen Nordhessen und dem Rhein-Main-Gebiet. Das heißt aber auch: Über den A49-Abschnitt bei Kassel (eine Art Stadtautobahn) rollt dann deutlich mehr Verkehr. Die Planer der Autobahn GmbH gingen zuletzt von einer Steigerung um über 25 Prozent auf 82.000 Autos (davon 8.930 LKW) täglich aus.