Mücken, Wespen, Zecken - Was sticht und beißt da gerade?
Sommerzeit ist auch die Zeit der fiesen Insekten. Da will man gemütlich draußen sitzen und ein Eis essen, schon schwirrt und summt es: Wespen am Start! Nach der Runde durch die Natur sollte man lieber genau schauen, ob sich nicht vielleicht eine Zecke irgendwo an Arm oder Bein festgebissen hat. Wir sagen euch hier, welche Insekten gerade stechen und ob es wirklich stimmt, dass Frauen häufiger gestochen werden als Männer.
Ihr kennt Omas Weisheit bestimmt: Menschen mit „süßem Blut“ werden von Mücken häufiger gestochen. Kann das sein? Nein! Denn Mücken suchen sich ihr Opfer aufgrund der individuellen Körpertemperatur und des jeweiligen Schweißgeruchs aus. Bedeutet: Wenn ihr gerade schön verschwitzt vom Sportmachen kommt, freut das die kleinen Stecher ganz besonders.
Mücken lieben diese Blutgruppe
Allerdings hatte Oma doch nicht ganz Unrecht, denn die Blutgruppe spielt doch eine klitzekleine Rolle. Das haben Forscherinnen und Forscher herausgefunden. Menschen mit der Blutgruppe 0 werden häufiger gestochen, als Menschen mit Blutgruppe A - diejenigen, die Blutgruppe B haben, liegen genau dazwischen.
Helle Farben halten Mücken fern
Übrigens: Die Farbe eurer Klamotten spielt auch eine Rolle, ob Mücken euch bildlich die Zielscheibe auf den Rücken setzen. Denn Mücken erkennen dunkle Farben viel besser als helle. Wer sich also vor Mücken schützen will, sollte lieber auf helle Kleidung setzen.
Bienen: Harmlose Arbeiter
Angst vor Bienen braucht ihr dagegen nicht zu haben. Die sind nämlich ihr ganzes Leben lang damit beschäftigt, ihrem Job nachzugehen und Nektar zu sammeln. Sie stechen nur im äußersten Notfall - wenn sie sich bedroht fühlen. Und das bedeutet für sie gleichzeitig auch das Todesurteil, denn anders als Hornissen oder Wespen können Bienen ohne ihren Stachel nicht leben.
Ist der Stich der Biene gefährlich?
Solltet ihr von einer Biene gestochen worden sein, dann zieht den Stachel schnell raus, denn das Gift aus dem Stachel wird weiterhin in eure Haut gepumpt. Imkern machen die Bienenstiche übrigens gar nicht aus: Sie weisen gerne darauf hin, dass die Pikser gut gegen Rheuma seien.
Auch wenn Wespen keinen guten Ruf haben: Von Grund auf aggressiv sind sie nicht. Genau wie Bienen reagieren sie erst energisch, wenn sie sich bedroht fühlen. Sollte euch eine Wespe also zu nah kommen, dann versucht nicht, sie mit hektischen Handbewegungen oder Anpusten wegzuscheuchen. Das nehmen Wespen als Bedrohung wahr und wehren sich. Wie ihr sicherlich schon häufig bemerkt habt, lieben Wespen alles, was schön süß ist. Zucker benötigen sie, um ihre Brut zu ernähren.
Sind Hornissen gefährlich?
Hornissen sind deutlich größer als Bienen und Wespen und gleichen farblich der Wespe - allerdings mit einem bräunlichen Kopf. Der Stich einer Hornisse schmerzt am meisten, jedoch ist im Stich einer Biene etwa 50 mal mehr Gift als in dem der Hornisse. Überhaupt stechen nur rund 10 Prozent der Hornissen eines Nests. Hornissen sind auch nicht an eurem Eis interessiert: Sie ernähren ihre Brut mit Insekten.
Ein weiteres Hornissen-Plus: Fachleute raten bei Hornissen-Nestern im eigenen Garten zur Gelassenheit, denn die Tierchen sind nicht angriffslustig und außerdem würde ein Hornissen-Nest Wespen fern halten. Wer also Hornissen hat, hat keine Wespen.
Was übertragen Zecken?
Bleiben noch die Zecken, die hier bei uns in Hessen auch beheimatet sind. Sie fallen nicht etwa von Bäumen, sondern sitzen in Gräsern oder auf Blättern von Büschen. Zecken beißen sich in der Haut fest und saugen dann Blut, denn das ist ihre Hauptnahrung. Sie können Borreliose oder FSME verursachen, allerdings erst, wenn sie länger als 12 Stunden unbemerkt am Körper sind.
Zecken entfernen
Habt ihr eine Zecke an euch entdeckt, dann entfernt sie entweder mit einer EC-Karten ähnlichen Zeckenkarte, mit der ihr den Parasit schiebend loswerdet. Oder ihr nehmt eine Pinzette, setzt sie nah an der Hautoberfläche an, passt auf, dass ihr den Körper des Holzbocks nicht quetscht, und zieht ihn dann mit einer gleichmäßigen Bewegung nach oben aus der Haut.
Hautarzt-App hilft bei Stichen
In Zusammenarbeit mit der Uni Göttingen gibt's eine Hautarzt-App im Angebot, bei der ihr schnell und unkompliziert Antwort bekommt, wenn ihr gestochen wurdet oder ein anderes Hautproblem habt, mit dem ihr nicht direkt zum Arzt könnt oder wollt: Dermanostic.
25 Euro pro Diagnose
Die App an sich ist kostenlos. Allerdings kostet jede Ferndiagnose 25 Euro - wenn nötig stellen euch die Dermatologen, die sich um alle über die App eingereichten Fälle kümmern, ein Privatrezept aus. Das Privatrezept wird euch entweder per Post zugestellt oder an die Apotheke eurer Wahl gefaxt.
Drei Fotos plus Fragen-Katalog
Ihr erstellt ein Profil und ladet im Anschluss drei Fotos eures Hautproblems aus drei verschiedenen Winkeln hoch. Sollten die Aufnahmen den Ärztinnen und Ärzten nicht genügen, bekommt ihr eine Nachricht über die App und schickt weitere Bilder. Euch werden etliche Fragen gestellt. Zum Beispiel zu eurem Beruf, ob euer Hautproblem juckt, wie lange es schon da ist, ob ihr Haustiere habt und Medikamente einnehmt.
Eine FFH-Kollegin hat die App bereits mehrfach genutzt: Antwort in Form eines PDFs mit ausführlichem Befund und Behandlungsmöglichkeiten hat sie im Schnitt in vier Stunden erhalten. Die Macher der App werben damit, dass jeder innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose mit Therapieempfehlung bekommt.
Dermanostic soll also nicht den Hautarzt ersetzen. Viel mehr soll die App in Situationen helfen, wo schneller Rat benötigt wird. Und wenn es nur zur Beruhigung ist, dass es sich um einen harmlosen Stich handelt.
Die Hautarzt-App könnt ihr euch im Apple App Store oder im Google Play Store kostenlos runterladen.