Trotz Lieferengpässen - Black Friday lockt die Schnäppchenjäger
Schnäppchenjagd mit Hindernissen: Lieferengpässe im Elektronikhandel und bei Textilien überschatten den Rabatttag Black Friday. In Bad Hersfeld hat die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiter von Amazon zum Streik aufgerufen.
Dabei steht die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland nach einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in den Startlöchern, um am Black Friday 2021 - dem 26. November - auf Schnäppchenjagd gehen.
Rekordumsätze erwartet
Der Schnäppchentag ist mittlerweile einer der umsatzstärksten Verkaufstage im Jahr. Der Einzelhandel erwartet nach einer Prognose des Handelsverbandes Deutschland (HDE) am Black Friday und dem folgenden Cyber Monday Rekordumsätze in Höhe von rund 4,9 Milliarden Euro. Nicht zuletzt weil immer mehr Menschen die Rabatttage für Weihnachtseinkäufe nutzen.
Playstations und Smartphones sind rar
Ganz oben auf dem Einkaufszettel stehen der Umfrage zufolge trotz aktueller Lieferprobleme Unterhaltungselektronik, Kleidung und Modeaccessoires. Doch die Sache hat einen Haken. Zwar werden die Regale auch in diesem Jahr gut gefüllt sein. Doch viele besonders begehrte Präsente von der neuesten Playstation bis zum aktuellsten Edel-Smartphone werden kaum zu bekommen sein.
Viele Ladenhüter wegen Corona
"Es ist verrückt. Wir haben Lieferprobleme bei den begehrten Artikeln, aber gleichzeitig auch pandemiebedingt einen erheblichen Überschuss an Ladenhütern aus der Lockdown-Zeit", beschreibt der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein die Lage.
Black Friday für Händler wichtig
Für die Händler sei der Black Friday deshalb in diesem Jahr ganz besonders wichtig, meint der Branchenkenner. "Es geht nicht nur um ein bisschen zusätzlichen Umsatz und das Vorziehen des Weihnachtsgeschäfts. Es ist die letzte Chance für den Handel, in der Pandemie angesammelte Überbestände und Altware vielleicht doch noch halbwegs glimpflich abzubauen." Gelinge das nicht, könne die ohnehin im nächsten Jahr zu befürchtende Insolvenzwelle im Handel zusätzlich an Schwung gewinnen.
Experte: Kunden müssen kompromissbereit sein
Für Heinemann steht fest, dass die Konsumenten in diesem Jahr bei der Schnäppchenjagd zu Kompromissen bereit sein müssen. "Vielleicht muss es angesichts der Lieferengpässe nicht die neueste Playstation, das neuste iPhone oder die neueste Mode sein, sondern es tut auch die Ware aus der letzten Saison", sagt er.
Preise sind gestiegen
Doch auch die Preisentwicklung der vergangenen Monate könnte etlichen Verbrauchern in diesem Jahr den Spaß am Einkauf verderben. Gerade in wichtigen Geschenkkategorien wie Unterhaltungselektronik, Fahrrädern und Modeaccessoires seien die Durchschnittspreise binnen Jahresfrist deutlich gestiegen, stellte die Vergleichsplattform Idealo gestützt auf die Untersuchung von fast 10.000 Produkten fest.
Streik bei Amazon in Bad Hersfeld
Kritik kommt von der Gewerkschaft verdi. Obwohl etwa beim Online-Riesen amazon ein großer Umsatz erwartet wird, landet davon kaum etwas bei den Mitarbeitern, so verdi. Deswegen ruft sie die Amazon-Mitarbeiter bis Samstag auf, die Arbeit nieder zu legen. Amazon betont aber, dass die Streiks keine Auswirkungen auf die Kunden hätte.