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Alpen verlieren mehr als fünf Kubikkilometer Gletschereis

Mehr als fünf Kubikkilometer - Alpen verlieren Rekordmenge Gletschereis

Der Gletscher auf über 2000 Metern Höhe im oberen Watzmannkar schrumpft und wird wahrscheinlich in einigen Jahren verschwunden sein. 
© dpa

Der Gletscher auf über 2000 Metern Höhe im oberen Watzmannkar schrumpft und wird wahrscheinlich in einigen Jahren verschwunden sein. 

In den europäischen Alpen ist im vergangenen Jahr dem EU-Klimawandeldienst Copernicus zufolge so viel Gletschereis geschmolzen wie nie zuvor. Die Gletscher der Alpen verloren mehr als fünf Kubikkilometer Eis, wie der Dienst mitteilte.

Würde man diese Eismasse in Würfelform pressen, wären die Kanten des Würfels rund fünfeinhalbmal so hoch wie der Eiffelturm. Das Gletscher-Eis ist nicht der einzige Rekord, den der Dienst für das Jahr 2022 feststellte: Europa erlebte zudem den wärmsten jemals gemessenen Sommer. Er lag im Durchschnitt 1,4 Grad über dem Referenzzeitraum 1991 bis 2000. Nach Angaben von Copernicus steigen die Temperaturen in Europa rund doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt.

Richtige Schlüsse aus Daten ziehen

"Das Klima, das uns erwartet, wird sehr, sehr anders sein als das Klima, in dem wir aufgewachsen sind", sagte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo zu Journalisten. Umso wichtiger sei es, Daten und Wissen darüber zu sammeln und die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Extreme Dürre im Sommer

Der Sommer war geprägt von einer enormen Dürre, die Copernicus zufolge mehr als ein Drittel Europas betraf und Landwirtschaft, Transporte und die Energieversorgung beeinträchtigte. Dies lag unter anderem daran, dass im vorherigen Winter weniger Schnee fiel als üblich und enorme Hitzewellen im Sommer die Situation verschärften.

Anhaltender Trend zu Solarstrom-Produktion

Außerdem war die Sonneneinstrahlung in Europa so intensiv wie zu keinem anderen Zeitpunkt in den vergangenen 40 Jahren. Dies führte in vielen Teilen des Kontinents zu einem überdurchschnittlichen Potenzial zur Produktion von Solarstrom. Die Fachleute gehen hier von einem anhaltenden Trend aus. Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der Klimawandeldienst nutzt zudem Daten von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen.

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