Reichsbürger-Razzia: Durchsuchungen in Neu-Isenburg und Taunusstein
Behörden tyrannisiert? - Reichsbürger-Razzia auch in Hessen
Sie erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht an, wollen eine Monarchie einführen und sind in großen Teilen rechtsextrem: In acht Bundesländern gab es wieder Razzien gegen Reichsbürger - auch bei uns in Hessen.
Die beiden Durchsuchungsbeschlüsse wurden in den Landkreisen Offenbach und Rheingau-Taunus vollstreckt - konkret in Neu-Isenburg und Taunusstein. Das hat die federführende Generalstaatsanwaltschaft München auf Nachfrage von HIT RADIO FFH mitgeteilt.
Keine Festnahmen in Hessen
Das hessische Innenministerium bestätigte uns, dass es dabei keine Festnahmen gegeben hat. Es wurden Computer, Laptops und Handys beschlagnahmt.
Mutmaßlicher Anführer aus Bayern
Der mutmaßliche Anführer der Gruppe kommt aus dem bayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck. Gegen ihn läuft bereits ein Gerichtsverfahren. Die Gruppe soll staatliche Einrichtungen beleidigt und teils massiv bedroht haben.
Todes-Drohungen verschickt?
Offenbar wurden Behörden per Mail und Telefon regelrecht bombardiert, mal gab es Verschwörungstheorien, mal heftige Beleidigungen. So sollen staatlichen Institutionen Kriegsverbrechen unterstellt und auch Todes-Drohungen ausgesprochen worden sein, so die Generalstaatsanwaltschaft München. Ziel der Gruppe war es demnach, die Kommunikationswege der Ämter zu blockieren und Einfluss auf behördliche Entscheidungen zu nehmen.
Durchsuchungen in 8 Bundesländern
Bei den Ermittlungen geht es um den Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Bundesweit hatten am Donnerstag rund 280 Einsatzkräfte in acht Bundesländern Objekte im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen Reichsbürger durchsucht. Ein Schwerpunkt war Baden-Württemberg mit zehn Durchsuchungen.
Razzia bereits im Oktober
Erst im Oktober hatten Einsatzkräfte in mehreren Ländern zahlreiche Wohnungen sogenannter Reichsbürger durchsucht, die dem Umfeld der mutmaßlichen Terrorgruppe "Vereinte Patrioten" zugerechnet wurden. Dabei waren insgesamt fünf Verdächtige festgenommen worden.