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Hessen: Laut Polizei «Normaler Wahnsinn» zum Start ins neue Jahr

Friedliches Silvester in Hessen - «Normaler Wahnsinn» zum Start in 2024

Mit Feuerwerk feiern Menschen vor der Bankenskyline in Frankfurt das neue Jahr 2024. Die Polizei und Rettungsdienste waren mit einem Großaufgebot in der Innenstadt präsent.
© dpa

Mit Feuerwerk feiern Menschen vor der Bankenskyline in Frankfurt das neue Jahr 2024. Die Polizei und Rettungsdienste waren mit einem Großaufgebot in der Innenstadt präsent.

Brennende Hecken und Müllcontainer, zunehmende Aggression: Die Silvesternacht mit viel Feuerwerk ordnet Hessens Polizei zunächst als "normales Geschäft" ein. Es kommt aber auch vereinzelt zu Attacken gegen Einsatzkräfte.

Zum Start in das neue Jahr hat die Polizei in Hessen zunächst keine ganz gravierenden Zwischenfälle registriert.

"normaler Wahnsinn"

Allerdings gab es vereinzelt auch Attacken gegen Einsatzkräfte. Unisono hieß es am Montagmorgen in den Polizeipräsidien, es sei das ganz normale Geschäft in einer Silvesternacht gewesen. Brennende Hecken, Müllcontainer und andere kleinere Brände habe es vielerorts gegeben, auch etwa ein brennendes Wohnmobil in Dieburg. "Bis jetzt ist es der normale Wahnsinn", hieß es zunächst etwa bei der Polizei in Kassel.

39 Festnahmen in Frankfurt

Die Frankfurter Polizei teilte am Montagmittag mit, sie sei in der Nacht mit mehr als 600 Einsatzkräften zusätzlich zu den ohnehin im Dienst befindlichen Polizeibeamtinnen und -beamten im Stadtgebiet unterwegs gewesen. Sie sprach von 39 vorläufigen Festnahmen und 10 Angriffen auf Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei. Fünf Polizeibeamte seien verletzt worden.

Pyrotechnik auf Passanten geworfen

Nachdem auf der Konstablerwache kurz nach Mitternacht Pyrotechnik gezündet und aus Menschenmengen unter anderem auf Passanten geworfen worden sei, seien "umfangreiche Kontrollmaßnahmen" erfolgt, teilte die Polizei mit. Nach einer Attacke auf einen Lautsprecherwagen der Polizei seien 15 Menschen kontrolliert worden, hieß es. Zwei Menschen seien nach Auswertung von Videomaterial festgenommen worden.

Attacken auf Einsatzkräfte

Kurz nach Mitternacht wurden der Feuerwehr Frankfurt zufolge Einsatzkräfte eines Löschfahrzeugs mit Steinen und Feuerwerkskörpern attackiert und zwei Feuerwehrleute verletzt. Sie wurden ambulant in einer Klinik versorgt. Die Polizei begann zu ermitteln. Auch ehrenamtliche Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wurden nahe einer Mainbrücke mit einem Feuerwerkskörper beschossen. Dabei gab es keine Verletzten. Die Feuerwehr Frankfurt sprach allein in der Zeit von Mitternacht bis 2.00 Uhr von 99 Einsätzen.

Brand in Mehrfamilienhaus

Unter anderem entstand bei einem Brand an einem Mehrfamilienhaus ein Schaden von etwa 100.000 Euro. Feuerwerkskörper hätten vermutlich Unrat am Haus entzündet, das Feuer habe sich dann ins Innere des Erdgeschosses sowie auf die Rückseite des Gebäudes ausgeweitet.

Gruppen feuern Raketen aufeinander ab

Auch in Fulda hieß es, dass Menschengruppen Raketen aufeinander abgefeuert hätten. Es werde halt im Laufe des Abends immer mehr Alkohol getrunken und die Menschen würden aggressiver. In Darmstadt hieß es am Morgen zum Einsatzgeschehen: "noch nichts Größeres".

Frau in Wiesbaden am Fuß verletzt

In Wiesbaden war bereits am Samstagabend eine Passantin durch einen Feuerwerkskörper leicht verletzt worden. Die 37-Jährige aus dem Rhein-Lahn-Kreis ging zu Fuß über den Bahnhofsplatz, als vermutlich vom Dach eines Einkaufszentrums ein Feuerwerkskörper nach unten geworfen wurde. Die Frau wurde leicht am Fuß verletzt, musste aber nicht ärztlich behandelt werden.

Zwei Gruppen geraten aneinander

Beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern nahe der hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden gerieten laut Polizei zwei feiernde Gruppen in Streit. Ein 23-Jähriger erlitt eine Messerstichverletzung am Kopf und ein 21 Jahre alter Begleiter ebenfalls eine Kopfverletzung durch einen Schlag mit einer Flasche. Beide Männer kamen ins Krankenhaus. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung ein.

Keine schweren Straftaten

Das Polizeipräsidium Osthessen in Fulda meldete 70 Einsätze bis zum frühen Montagmorgen im Zusammenhang mit Silvester. So gab es mehrere Platzverweise wegen "alkoholbedingter Aggressionsdelikte". Zwei Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Auch wegen erhöhter Polizeipräsenz kam es laut dem Präsidium Osthessen aber zu keinen schweren Straftaten. Beim Böllern gerieten mehrere Büsche, Hecken und Mülltonnen in Brand, verletzt wurde hierdurch jedoch niemand. Bei Verkehrskontrollen von Autofahrern registrierten die Beamten in der Silvesternacht im Bereich des Polizeipräsidiums Osthessen als Spitzenwert 2,56 Promille Alkohol im Blut.

Böllern in Teilen Hessens verboten

In einigen Innenstädten mit historischer Bausubstanz war das Böllern auch diesmal verboten worden, und die Bürger mussten dort auf andere Bereiche ausweichen. In Frankfurt zum Beispiel galt ein Verbot auch im Umkreis von 200 Metern von Kirchen, Krankenhäusern, Altenheimen, dem Zoo und von Fachwerkhäusern. Die Bundespolizei hatte für mehrere Bahnhöfe für den Jahreswechsel ein Waffenverbot ausgesprochen. Zudem war das Abbrennen von Feuerwerkskörpern auf dem Gebiet der Eisenbahnanlagen verboten.

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