Geburtshilfe im Frankfurter DGD Krankenhaus Sachsenhausen schließt
Zu wenige Geburten in Frankfurt - Geburtsstation in Sachsenhausen schließt
Die nächste Geburtsstation in Hessen macht dicht: Das DGD Krankenhaus Sachsenhausen in Frankfurt schließt seine Geburtshilfestation zum 1. Juli. Die Gründe für die Schließung sind finanzieller Art.
Eine Geburtshilfe in dieser Größenordnung sei nicht wirtschaftlich zu betreiben, heißt es von der Klinik.
Sinkende Geburtenzahlen
Kamen 2021 noch knapp über 1.000 Kinder im DGD Krankenhaus Sachsenhausen auf die Welt, wurden im vergangenen Jahr dort nur noch 598 Kinder geboren.
Krankenhaus verdient kein Geld mit Geburten
Und die Prognosen zeigen, dass es künftig eher noch weniger Geburten werden. Um die Geburtshilfe aber wirtschaftlich betreiben zu können, müssten es heute zwischen 1.300 und 1.500 Geburten pro Jahr sein, so Geschäftsführer Hubertus Jaeger. Deswegen ist zum 1. Juli Schluss.
Andere Leistungen im Fokus
„Dieser Schritt fällt uns alles andere als leicht“, sagt Geschäftsführerin Dr. Claudia Fremder. „Auch, weil es ab dann keine gebürtigen Sachsenhäuser mehr in Frankfurt geben wird.“ Aber das Haus müsse im Zuge der bevorstehenden Krankenhausreform neu aufgestellt werden. Daher will sich das DGD Krankenhaus Sachsenhausen künftig auf bestimmte Leistungsbereiche fokussieren, wie etwa auf die Diabetologie.
Personal soll in Sachsenhausen gehalten werden
Auch wenn die Geburtenstation schließt: Die Gynäkologie selbst soll in dem Krankenhaus erhalten bleiben. Und auch das Personal soll gehalten werden. „Wir werden allen Mitarbeitenden der Geburtshilfe ein Weiterbeschäftigungsangebot unterbreiten“, sagt Geschäftsführer Jaeger. Schließlich handele es sich durchweg um hervorragend ausgebildete Kräfte.
Die Geburtenstation im DGD Krankenhaus Sachsenhausen gibt es bereits seit 1927. Seither kamen hier nach Klinik-Angaben mehr als 82.000 Kinder zur Welt.
Kooperation mit dem Hospital zum Heiligen Geist
Die Nachricht über die Schließung der Geburtsstation dürfte vor allem auch die Frauen, die eigentlich im DGD Krankenhaus Sachsenhausen entbinden wollten oder bereits einen Termin dafür hatten. Es werde niemand alleine gelassen, heißt es dazu von der Klinik. Es soll es eine Kooperation mit dem Nachbar-Krankenhaus, dem Hospital zum Heiligen Geist, geben. Das liege nur knapp einen Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Mains und habe eine ähnlich familiäre Atmosphäre.
Auch Geburtsstation in Hünfeld schließt
Die Sachsenhäuser-Klinik steht mit der Entscheidung nicht alleine da. Ende 2022 wurde bereits die Geburtshilfestation der Dill-Kliniken in Dillenburg geschlossen. Die Helios-Klinik in Hünfeld im Kreis Fulda will ihre Geburtsstation zum 30 Juni schließen. Hier müssen werdende Eltern ab Sommer also längere Wege in Kauf nehmen, wenn sie ihr Kind im Krankenhaus bekommen wollen.
Qualitätsverlust befürchtet
Auch in Hünfeld geht die Zahl der Geburten seit Jahren zurück. Wegen der niedrigen Zahl an Geburten befürchte die Klinikleitung einen Qualitätsverlust, denn Routine sei wichtig. Dazu kämpft die Klinik seit Jahren mit Personalmangel auf der Station.