Start am 1. Juli - Das Wichtigste zu Cannabis Clubs
Legal Kiffen - das ist seit dem 1. April in Deutschland erlaubt, ebenso wie der Anbau von Cannabis für den Eigenbedarf. Heute (1. Juli) startet nun die nächste Etappe: Der Start der Anbauvereine, der sogenannten Cannabis Social Clubs (CSCs).
Die sogenannten CSCs dürfen jetzt starten und gemeinsam Cannabis anbauen. Doch die Bürokratie und die fehlende Planung versetzt den Vereinen jetzt einen Dämpfer, sodass viele von ihnen nicht zum Stichtag an den Start gehen können. Inzwischen hat das Innenministerium in Wiesbaden die weitere Umsetzung des bundesweiten Cannabis-Gesetzes in Hessen festgelegt.
So viel Cannabis ist erlaubt
In Hessen haben sich dafür längst zahlreiche Clubs gegründet. Sie sollen künftig Cannabis an ihre Mitglieder zur Deckung des eigenen Bedarfs abgeben. Erlaubt sind höchstens 25 Gramm Cannabis pro Tag und maximal 50 Gramm Cannabis pro Monat je Mitglied. An Heranwachsende von 18 bis 21 Jahren dürfen im Monat höchstens 30 Gramm Cannabis gehen. Der THC-Gehalt von zehn Prozent darf nicht überschritten werden.
Keine Cannabis Clubs in der Nähe von Schulen
Anbauvereinigungen müssen mindestens 200 Meter von Schulen, Spielplätzen und anderen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche entfernt sein. Sie dürfen maximal 500 Mitglieder haben.
Was sind Cannabis Social Clubs?
Cannabis Social Clubs (CSCs) sind Anbauvereinigungen, die gemeinschaftlich Cannabis anbauen und an ihre Mitglieder abgeben. In Hessen wurden derzeit schon mehr als 20 Clubs gegründet, unter anderem in Kassel, Gießen, Limburg, Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt.
Welche Voraussetzungen müssen Mitglieder erfüllen?
Mitglieder müssen volljährig sein und einen Wohnsitz oder einen gewöhnlichen Aufenthaltsort in Deutschland haben. Außerdem müssen sie eine Mitgliedsgebühr bezahlen. Wie hoch diese ausfällt ist von Club zu Club und vor allem regional unterschiedlich. Die Preise fangen bei etwa 10 Euro an. Dazu kommt jeweils immer noch eine einmalige Aufnahmegebühr. Die Kosten für den Cannabis sind darin teilweise noch nicht enthalten.
Weitere Fragen zu Voraussetzungen und Regelungen zu Anbauvereinigungen beantwortet das Bundesgesundheitsministerium online.
Was sind Vor- und Nachteile einer Mitgliedschaft?
Der wohl größte Vorteil der Mitgliedschaft in einem CSC ist die Legalität des Cannabis, das man dort konsumieren kann. Man bekommt getestete und saubere Produkte. Außerdem kann man wie in jedem Verein neue Kontakte knüpfen.
Dagegen steht aktuell die Angst um den Datenschutz. Die Sorge besteht, man könnte als Cannabiskonsument registriert sein und die Mitgliedschaft hinterher negative Folgen haben. Außerdem möchte nicht unbedingt nicht jede Person, die gutes Cannabis konsumieren will, auch in einen Verein eintreten.
Auswirkungen der neuen Gesetzeslage auf Autofahrer
Analog zur Promillegrenze beim Alkohol gibt es nun auch für Cannabis am Steuer eine Grenzwertregelung. Autofahrer dürfen nicht mehr als 3,5 Nanogramm des Wirkstoffs THC im Blut haben, wenn sie mit dem Auto unterwegs sind. Darüber hinaus gilt null Toleranz für die Kombination aus Cannabis und Alkohol im Straßenverkehr. Für Fahranfänger ist der Konsum von Cannabis und das Fahren unter dessen Einfluss komplett verboten. Diese Regelungen wurden eingeführt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Mischkonsum zu unterbinden.
Präventionsmaßnahmen für junge Menschen
Die Clubs müssen einen Präventionsbeauftragten benennen und ein Jugendschutzkonzept vorlegen. Diese Beauftragten werden auch eine Schulung absolvieren müssen, die aber noch nicht näher definiert ist.
Das Cannabisgesetz sieht ebenfalls vor, dass Pflanzen und Ernten zu Hause in abschließbaren Schränken oder Räumen aufbewahrt werden müssen. Es wird zudem empfohlen, flächendeckende Präventionsmaßnahmen in Schulen und Berufsschulen einzuführen, um den Konsum bei Heranwachsenden zu reduzieren. Diese Maßnahmen sollen irreversiblen Schäden und psychischen Erkrankungen durch frühen Cannabiskonsum vorbeugen.
Warum überhaupt Prävention für Jugendliche?
Experten warnen vor der Wirkung und den gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums, insbesondere bei jungen Menschen. Das Gehirn ist bis zum 25. Lebensjahr noch in der Entwicklung, was den Cannabiskonsum in dieser Altersgruppe besonders riskant macht.