8 wichtige Fakten - Mit dem Auto in den Urlaub
Wer anstatt in den Urlaub zu fliegen lieber das Auto nimmt und ins Ausland fährt, muss einige Dinge beachten. Neben der Maut gelten in anderen Ländern auch andere Vorschriften was Plaketten, die Warnwesten-Pflicht oder Bußgelder angeht. Wir haben für euch neun wichtige Facts zusammengefasst, damit ihr entspannt mit Auto urlauben könnt.
Fact 1: Warnwesten-Pflicht im Ausland
In Deutschland müssen Autos eine Warnweste an Bord haben. Im europäischen Ausland sieht das zum Teil anders aus. In Belgien muss gesetzlich zwar nur eine Warnweste im Auto sein, bei einem Unfall oder einer Panne außerorts sollten allerdings alle Insassen eine Warnweste anlegen - wird so empfohlen. Wer keine Warnweste anlegt, zahlt ab 50 Euro Bußgeld. Auch in Bulgarien müssen alle Insassen beim Verlassen des Pannenfahrzeugs eine Warnweste tragen.
In Frankreich besteht eine Trage- und Mitführpflicht. Wer keine Warnweste dabei hat oder sie vor dem Aussteigen bei einer Panne nicht anzieht, wird mit mindestens 90 Euro zur Kasse gebeten. Übrigens: Es ist in Frankreich nicht erlaubt, sich zu Fuß auf der Autobahn zu bewegen. Wer also eine Panne hat: Kein Warndreieck aufstellen, sondern direkt mit Warnweste hinter die Leitplanke gehen. In Italien gilt die Tragepflicht für den Fahrer und jeden Mitfahrer, der das Pannen-Auto außerhalb von Ortschaften verlässt. Gilt genauso in Spanien. In Dänemark, Lettland, Litauen, Estland, Großbritannien, Griechenland, der Türkei, der Niederlande und der Schweiz gibt's übrigens keine Warnwesten-Pflicht.
Fact 2: Das kostet Rasen im Ausland
Nicht überall darf auf den Straßen so schnell gefahren werden wie in Deutschland. Deshalb: Im Urlaub Fuß vom Gas, ansonsten kann es schnell teuer werden. Im europäischen Vergleich wird Rasen in Norwegen am härtesten bestraft: Wer hier bis 20 km/h zu schnell unterwegs ist und erwischt wird, zahlt mindestens 375 Euro! Richtig tief in die Tasche muss man dann auch in Schweden (ab 250 Euro), den Niederlanden (ab 172 Euro), der Schweiz (ab 165 Euro) und Italien (ab 170 Euro) greifen. In Italien richtet sich die Höhe des Bußgelds sogar nach dem Zeitpunkt des Rasens: Zwischen 22 und 7 Uhr ist das Bußgeld nochmal um ein Drittel höher!
Fact 3: An die richtige Plakette denken
Hier in Deutschland hat man die grüne Plakette am Auto kleben und denkt: "Easy! Damit kann ich überall fahren!" Theoretisch ja, praktisch nein. Denn einige europäische Länder haben ihre eigenen Plaketten, die aber online ganz einfach beantragt werden können. In Frankreich ist das die Plakette Qualité de l’Air. Sie kostet 4,21 Euro plus 4,80 Euro Versand nach Deutschland. Hier könnt ihr sie bestellen. In Österreich, der Schweiz und einigen anderen europäischen Ländern muss eine Vignette gekauft werden. Die könnt ihr mit unterschiedlicher Geltungsdauer im ADAC-Shop bestellen. Wer nach Brüssel oder Antwerpen reist, muss sein Auto vorher über diese Website registrieren oder eine Tageskarte für die Umweltzone kaufen. In Mailand braucht ihr unter der Woche tagsüber einen Umweltpass, wenn ihr ins historische Zentrum fahren wollt. Der kostet fünf Euro (gibt's hier).
Fact 4: Richtig kreiseln im Ausland
Kreisverkehr im Ausland ist gar nicht so einfach. Denn je nach Land gelten hier andere Vorfahrtsregeln. In Deutschland haben die Autos Vorfahrt, die sich im Kreisverkehr befinden. Gilt genauso in der Schweiz, Spanien, Portugal und Polen. Obacht in Frankreich und Italien! Da gilt rechts vor links. Die einfahrenden Autos haben also Vorfahrt, solange es nicht anders beschildert ist. Bei mehrspurigen Kreiseln heißt es: Konzentration. Wer nur bis zur nächsten Ausfahrt fährt, bleibt ganz rechts. Wer mindestens 180 Grad im Kreisel zurücklegt, wechselt auf die mittlere oder innere Spur und kündigt seine Ausfahrt dann durch Blinker rechts rechtzeitig an.
Fact 5: Alkohol am Steuer im Ausland
Ein Gläschen Wein im netten Restaurant in der Altstadt des Urlaubsorts und danach noch fahren? Lieber nicht! Zumindest, wenn ihr in Rumänien, Ungarn, der Slowakei oder Tschechien urlaubt. Da liegt die Promillegrenze nämlich bei 0,0. In Frankreich liegt die Grenze wie in Deutschland, Dänemark, Italien, Kroatien, Österreich, Spanien oder der Schweiz bei 0,5 Promille. Wer in Frankreich mit über 0,8 Promille unterwegs ist, dem drohen 4500 Euro Geldstrafe und bis zu zwei Jahre Haft. In England dagegen dürfen Verkehrsteilnehmer bis 0,8 Promille hinter dem Lenkrad sitzen.
Fact 6: Telefonieren am Steuer im Ausland
In allen europäischen Ländern ist das Telefonieren am Steuer verboten. Als letztes Land hat Schweden Anfang des Jahres das Verbot eingeführt. Wer mit Handy am Ohr erwischt wird, zahlt in Griechenland und Finnland 100 Euro. In Italien müssen 165 Euro geblecht werden.
Fact 7: Maut am Besten vorher bezahlen
Mautstationen sind häufig ein Ort, an dem sich der Urlaubsverkehr staut und man viel Zeit verliert. Darum am Besten vor der Reise checken, welche Möglichkeiten es gibt, die Maut bereits vorab zu zahlen oder sich eine Mautbox zulegen, falls diese im Urlaubsland unterstützt wird. Damit kann man an der Mautstation an der Warteschlange vorbei fahren und durch die offene Schranke flitzen.
Fact 8: Fahrtzeit und Pausen planen
Wer kann sollte am besten nachts losfahren. Dann können die Kinder im Auto schlafen und es ist ein bisschen entspannter. Als Faustregel gilt: Alle 2 Stunden oder nach ungefähr 200 Kilometern eine Rast machen. Und nicht mehr als 10 Stunden am Tag fahren - inklusive Pause.
Zusatztipp: Praktische App fürs Ausland
Die Europäische Verbraucherzentrale hat die App "Mit dem Auto ins Ausland" entwickeln lassen, mit der ihr auf einen Blick seht, welche Sprit-Bezeichnung dem Kraftstoff entspricht, den ihr für euer Auto braucht, wie ihr euch im Kreisverkehr richtig verhaltet, außerdem gibt's dort Infos zur Maut in eurem Zielland und Hilfe im Falle einer Panne oder bei nötigen Reparaturen. Hier bekommt ihr die kostenlose App im iTunes Store und könnt sie für Android runterladen.