Kinotipp Mufasa: Prequel zum König der Löwen - die Filmkritik

Jetzt also die Vorgeschichte. Sie zeigt uns, wie Simbas Vater der König der Löwen geworden ist. FFH-Kinomann Volker Willner urteilt: Ein großes Familiendrama in unglaublich lebensechten Bildern – mit nicht ganz so starken Songs wie im Originalfilm von 1994.

Zehn Euro kostet dein Kinoticket – acht ist es wert.

Disney hätte Simbas Geschichte einfach weiterzählen können. Die Entscheidung für ein Prequel macht die Chronologie etwas kompliziert: Der weise Mandrill Rafiki erzählt Simbas Tochter Kiara in Rückblenden die Geschichte ihres Großvaters Mufasa. Als Löwenjunges von seiner Familie getrennt, wächst er in einem fremden Rudel auf, mit Taka, dem Thronfolger, als Ersatzbruder. Als eine Gruppe feindlicher Löwen das Rudel auseinandertreibt, sind die beiden Löwenjungs auf sich gestellt und gehen auf eine gefährliche Reise. Für Mufasa hält sie Großes bereit. Für Taka ist es eine Verliererstraße. Wir ahnen früh, welcher Bösewicht aus ihm wird. Überhaupt: Die Charaktere sind meisterhaft skizziert. 

Es sind computeranimierte Bilder in Perfektion. Jedes Fellhaar sieht so echt aus, dass man "Mufasa" für eine Tierdoku halten könnte. Und wie im Realfilm-Remake des Originalfilms befremdet es überhaupt nicht, dass die Tiere sprechen und singen. Jede Minute sehen wir neue, aufregende Perspektiven. Besonders die vielen Szenen im Wasser zeigen, auf welchem Level computeranimierte Bilder inzwischen sind. Der ständige Überlebenskampf entfaltet soviel Wucht, dass kurze Szenen mit den beiden bekannten Sympathieträgern, Erdmännchen Timon und Warzenschwein Pumbaa, pure Entspannung sind.

Für sich genommen sind die Disney-üblichen Songs stark. Zwei oder drei mehr hätte dieses Abenteuer vertragen. Aber gemessen am Original mit der Musik von Elton John fehlt ihnen etwas Kraft und Wiedererkennbarkeit.

Der Film ist empfohlen für Kinder ab sechs Jahren - und sie sollten nicht allzu ängstlich sein.