Update zu den Einsatzmaßnahmen im Zusammenhang mit der Räumung des besetzten Areals der ehemaligen #DondorfDruckerei:
— Polizei Frankfurt (@Polizei_Ffm) December 19, 2023
Die verbliebenen Besetzerinnen und Besetzer haben bislang alle Angebote der Polizei, das Dach freiwillig zu verlassen, ausgeschlagen.
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Besetzte Druckerei in Frankfurt - Polizei räumt am frühen Morgen
Die Polizei hat die Besetzung der Frankfurter Dondorf-Druckerei beendet. Am frühen Morgen gegen 05.30 Uhr seien acht Menschen auf dem Dach des Gebäudes festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Goethe-Uni hofft jetzt auf eine Fortsetzung der Auseinandersetzung in einem Dialog.
Ein Mensch habe Widerstand geleistet und sei bei der Festnahme verletzt worden.
Freiwillige Räumung abgelehnt
Der weitere Aufenthalt auf dem Dach bei Kälte sei ein Risiko für die Aktivisten gewesen. Unter "Prüfung der Verhältnismäßigkeit" habe die Polizei sich zur Räumung entschieden, hieß es. Zuvor hatte sie eine Räumung gegen Widerstände aus Sicherheitsgründen noch ausgeschlossen. Einen Aufruf der Goethe-Universität zu einer freiwilligen Räumung hatten die Aktivisten abgelehnt.
Kritik der Aktivisten am Polizeieinsatz
Eine Sprecherin der Aktivisten kritisierte die Räumung. Die Polizei "gewaltsam und unter Anwendung von Schmerzgriffen" vorgegangen. Sie rief zu einer spontanen Kundgebung vor dem Frankfurter Polizeipräsidium auf. Nach Polizeiangaben am Vormittag waren rund 30 Menschen vor Ort.
Zugang zu Essen und Trinken verwehrt
In der Nacht sind zudem zwei Menschen festgenommen worden, die Rucksäcke mit Lebensmitteln an einen Seilzug zum Dach gehängt haben sollen. Laut Polizeisprecher handle es sich dabei um Beihilfe zum Hausfriedensbruch. Die Aktivisten hatten zuvor kritisiert, dass die Polizei ihnen den Zugang zu Essen und Trinken verwehre. Diese hatte dagegen erklärt, dass die Aktivisten sicher ins Innere geleitet werden könnten, wo sie Essen und Trinken bekommen würden.
Zweite Besetzung in diesem Jahr
Die Besetzung durch das Kollektiv "Die Druckerei" war bereits die zweite in diesem Jahr und hatte über eine Woche angedauert. Nach einer Räumung der Innenräume durch die Polizei am vergangenen Donnerstag hatte sich eine Gruppe von Aktivisten auf das Dach begeben, einige von ihnen verließen es in der Zwischenzeit.
Streit um geplanten Abriss
Die Aktivisten fordern den Erhalt des Gebäudes als Industrie- und Kulturdenkmal. Es soll abgerissen werden, um Platz für einen Neubau des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik zu schaffen. In dem Gebäude, das dem Land Hessen gehört, hatte sich zuletzt das Institut für Kunstpädagogik der Goethe-Universität befunden.
Goethe-Uni hofft auf weiteren Dialog
Nach dem Ende der Besetzung der Druckerei Dondorf hofft die Goethe-Universität jetzt auf eine Rückkehr zum Dialog. „Wir haben den Besetzern mehrfach Gesprächsangebote unterbreitet, die allesamt ausgeschlagen wurden, betonen Wissenschaftsministerin Angela Dorn und Universitätspräsident Enrico Schleiff gemeinsam. „Wir danken der Polizei für den tagelangen Einsatz und das deeskalierende Vorgehen. Wir appellieren an alle Unterstützer des Kollektivs, ihren Protest ohne Rechtsverletzungen weiterzuführen.“