Verdi-Streik im Nahverkehr in Hessen endet
Streik bei U-Bahn, Bus und Tram - Was fährt und was fährt nicht in Hessen?
Heute endet der dreitägige Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr in vier hessischen Städten. Betroffen sind Frankfurt, Kassel, Wiesbaden und Gießen.
Der Streik im Nahverkehr ist mit Beginn der Frühschicht am Mittwoch angelaufen. Das Ende ist laut Verdi nach der Spätschicht heute geplant.
Hier wird gestreikt
Laut Verdi sind vom Streik Tram und U-Bahnen in Frankfurt betroffen. In Kassel sollen Straßenbahnen und Busse still stehen. In Wiesbaden ist der komplette Busverkehr betroffen und in Gießen werden Teile des Busverkehrs bestreikt.
Details zum Streik in Kassel
In Kassel betrifft der Streik vor allem die Busse, Straßenbahnen und RegioTrams.
Das fährt nicht:
In Kassel fahren voraussichtlich weder Busse noch Straßenbahnen der KVG auf den Linien 1 bis 29. Das teilt die KVG auf ihrer Homepage mit.
Darüber hinaus würden RegioTrams aus dem nordhessischen Umland im Hauptbahnhof Kassel enden. Ihre Fahrten in der Kasseler Innenstadt sollen entfallen.
Auch die AST-Linien 91 bis 97 werden voraussichtlich entfallen.
Das fährt:
Die Regionalbusse im Auftrag des NVV (Liniennummer 30 und höher) werden voraussichtlich planmäßig fahren.
Hier informiert die KVG in Echtzeit über jede Linie.
Details zum Streik in Frankfurt
In Frankfurt sind vom Streik die U-Bahnen und Straßenbahnen betroffen.
Das fährt nicht:
Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt geht davon aus, dass an allen drei Streiktagen voraussichtlich keine U-Bahnen und Straßenbahnen in Frankfurt fahren werden.
Das fährt:
Die VGF weist auf ihrer Homepage explizit darauf hin, dass S-Bahnen und der Regionalverkehr wieder fahren. Auch der Busverkehr sei nicht vom Streik betroffen, heißt es.
traffiQ und VGF empfehlen ihren Fahrgästen, sich möglichst kurz vor Fahrtantritt noch einmal aktuelle Informationen einzuholen - sowohl bei der VGF als auch beim RMV.
Details zum Streik in Wiesbaden
In Wiesbaden wird es durch den Ausstand zu Einschränkungen bei den Bussen kommen.
Das fährt nicht:
Die Busse von ESWE Verkehr bleiben in den Depots. Lediglich die Linien 5, 28, 39 und 46, die von Partnerunternehmern gefahren werden, werden auch während des Streiks betrieben. Jedoch ist auch dort mit Einschränkungen zu rechnen.
Die Fahrten der Gemeinschaftslinien 6, 9, 33 und 74 sind ebenfalls betroffen und werden durch die Mainzer Mobilität voraussichtlich wie folgt ausgeführt: Linie 6 endet aus Mainz kommend an der Haltestelle „Bahnhof Wiesbaden Ost” und fährt von dort wieder zurück; Linien 9 und 74 aus Richtung Mainz enden jeweils an der Haltestelle „Chem. Fabrik Kreussler” und fahren von dort wieder zurück; Linie 33 entfällt komplett.
Das fährt:
In Wiesbaden und Umgebung bleiben weitere Ziele mit dem ÖPNV erreichbar. So fahren etwa Regionalbusse und Bahnen.
Hier informiert die ESWE-Verkehr über die Streikauswirkungen
Details zum Streik in Gießen
Auch in Gießen werden durch den Streik weniger Busse als üblich unterwegs sein.
Das fährt:
Die Busse fahren nach dem Samstagsfahrplan - das hat MITBUS Gießen im Auftrag der Stadtwerke Gießen mitgeteilt. Die an Schultagen üblichen Verstärkungsfahrten werden demnach nur nach Verfügbarkeit des Fahrpersonals angeboten.
In der elektronischen Fahrplanauskunft sind die geänderten Fahrpläne für die drei Streiktage eingepflegt.
Dritte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis
Die dritte Verhandlungsrunde Anfang März habe zu keinem Ergebnis geführt, schreibt verdi in seinem Streikaufruf. Zwar hätten die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, allerdings fehlten wichtige Kernpunkte der verdi-Forderungen. Nun gelte es, den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Dass dies mit einer enormen Belastung für Pendlerinnen und Pendler einhergeht, bedauert Jochen Koppel von der Gewerkschaft Verdi im FFH-Gespräch.
Arbeitgeber haben kein Verständnis für Streik
Der kommunale Arbeitgeberverband hat unterdessen kein Verständnis für die Streiks. Man habe ein deutlich verbessertes Angebot vorgelegt, heißt es hier.
Bessere Arbeitsbedingungen gefordert
In Hessen geht es in den Tarifverhandlungen den Angaben zufolge hauptsächlich um bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, beispielsweise durch eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden, mehr Urlaubstage sowie zusätzliche Entlastungstage für Schicht- und Nachtarbeit.
Letzter Streik Anfang des Monats
Verdi verhandelt derzeit in mehreren Bundesländern über neue Manteltarifverträge für die kommunalen Nahverkehrsbetriebe. Zuletzt hatte es am 1. und 2. März einen zweitägigen Warnstreik im kommunalen ÖPNV in Hessen gegeben.