Im Westen nichts neues - Die große deutsche Oscar-Sensation
In der Nacht zu Montag steigt wieder der Superbowl für Filmfans: die Oscars. Für deutsche Spielfilme gibt es da normalerweise wenig zu holen. "Im Westen nichts neues" könnte dies mit seinen historischen 9 Nominierungen nun ändern.
Nominiert als "Bester Film"
Sogar der Kultfilm "Das Boot" hatte nur sechs Nominierungen - und das ist schon 40 Jahre her. Der Hammer ist: "Im Westen nichts Neues" ist nicht nur als bester internationaler Film im Rennen. Das Werk von Regisseur Edward Berger könnte auch bester Film insgesamt werden. Das ist die Königsklasse bei der Verleihung in Los Angeles. „Im Westen nichts Neues“ wäre erst der zweite ausländische Film, der sich den Preis sichert - nach dem südkoreanischen Thriller „Parasite“ im Jahr 2020.
Aber das war noch nicht alles, denn es sind ja auch noch sieben weitere der kleinen goldenen Statuen drin: unter anderem für Kamera, Soundtrack, die besten optischen Effekte, den besten Sound oder die beste Maske.
"Im Westen nichts Neues" zeigt das Schicksal von Soldaten im Ersten Weltkrieg - im Winter in Schützengräben in Frankreich. Tausendfacher Tod, Verstümmelungen, seelisch gebrochene Menschen - man sieht einfach, warum man das "Schlachtfeld" nennt.
Zweieinhalb Stunden lang ist dieses Drama. Zu sehen ist es bei Netflix. Aber – und das muss man direkt dazu sagen - es ist teilweise afgrund der eindringlichen Bilder wirklich schwer zu ertragen.
Erste deutsche Verfilmung von Remarque
Regisseur Edward Berger, gebürtiger Wolfsburger, hat das grandios inszeniert. Mit dabei sind Darsteller wie Daniel Brühl („Good Bye, Lenin!“), Devid Striesow („Ich bin dann mal weg“) oder in der Hauptrolle Felix Kammerer („Dürer“), mit dem wir hautnah dieses Gemetzel durchleben. Das Drama von Berger ist die erste deutsche Verfilmung des Roman von Erich Maria Remarque.
Viele von der Filmcrew werden dabei sein im Dolby Theatre in Los Angeles und sind schon jetzt total aufgeregt, weil es die Nacht ihres Lebens werden könnte. Wir sind gespannt, wie oft es Sonntag- auf Montagnacht tatsächlich heißt: „And the Oscar goes to Im Westen nichts Neues". FFH-Kinomann Volker Willner zählt für uns mit.