Messerattacke in Mannheim: Stadt gedenkt des toten Polizisten
Emotionaler Moment in Mannheim - Tausende trauern um toten Polizisten
Emotionales Gedenken heute in Mannheim. Auf dem Marktplatz gab es am Vormittag eine Schweigeminute. Diese soll an den getöteten Polizisten Rouven L. erinnern, der bei einer Messerattacke vor einer Woche ums Leben kam.
An der Gedenkminute für den getöteten Polizisten auf dem Mannheimer Marktplatz haben mehr als 1.000 Menschen teilgenommen. Man gehe von 1.500 bis 2.000 Menschen aus, die auf dem Marktplatz zusammengekommen seien, sagte eine Polizeisprecherin in Mannheim.
Bundespräsident Steinmeier dabei
Um 11.34 Uhr hatten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit den Eltern und weiteren Angehörigen des vor einer Woche getöteten Polizisten Rouven Laur gedacht. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) hatten an der Gedenkminute teilgenommen, zu der die Polizei aufgerufen hatte.
Blumen und Kerzen am Tatort
Seit Tagen werden am Tatort auf dem Marktplatz viele bunte Blumen und rote Kerzen niedergelegt. Auf gerahmten Zetteln steht „Freund, Helfer und Held“. Rouven L. war Ende 20, als er bei der Attacke getötet wurde.
Öffentliche Trauerfeier am 14. Juni
Eine öffentliche Trauerfeier für Rouven L. soll am 14. Juni stattfinden. Sie werde im Congress Center Rosengarten, stattfinden, teilte das Polizeipräsidium mit. Da die Plätze begrenzt seien, könnten vorrangig nur Angehörige, geladene Gäste und Beschäftigte des Polizeipräsidiums Mannheim teilnehmen. Im Außenbereich auf dem Friedrichsplatz, in unmittelbarer Nähe zur Trauerfeier, werde es jedoch eine Außenübertragung geben, um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zum Trauern einzuräumen.
Debatte um Abschiebungen
Der Täter soll ein Islamist gewesen sein, wohnte zuletzt in Heppenheim und stammte aus Afghanisten. Deshalb hat die Mannheimer Tat eine große Debatte ausgelöst um die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien. Als Konsequenz aus der tödlichen Messerattacke will Bundeskanzler Olaf Scholz dies wieder ermöglichen. "Solche Straftäter gehören abgeschoben - auch wenn sie aus Syrien und Afghanistan stammen", sagte der SPD-Politiker im Bundestag.
Streit um AfD-Demo auf dem Markplatz
Die AfD hat für 18 Uhr zu einer Demonstration unter anderem gegen Islamismus auf dem Marktplatz aufgerufen. Zeitgleich soll eine Gegendemonstration der Antifa stattfinden. Die Stadt hatte am Dienstag vorläufig Veranstaltungen, wie Demonstrationen, auf dem Marktplatz verboten, dagegen klagte die AfD und bekam vom Verwaltungsgericht Karlsruhe recht. Dagegen legte die Stadt ihrerseits Beschwerde ein. Jetzt hat der Verwaltungsgerichtshof entschieden: Die Demo darf nicht stattfinden. Das Urteil sei nicht anfechtbar.
Innenministerium im Dialog
"Schwerstkriminelle und terroristische Gefährder haben hier nichts verloren." Wie genau er das ermöglichen will, sagte der Kanzler in seiner Regierungserklärung nicht. Das Bundesinnenministerium arbeite an der praktischen Umsetzung und sei bereits mit den Nachbarländern Afghanistans im Gespräch.
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