Landtagswahl Hessen vorläufiges Endergebnis: CDU vorne, FDP knapp drin
Der Wahlabend im Ticker - CDU gewinnt Landtagswahl, FDP knapp drin
Bei der Landtagswahl in Hessen ist die CDU mit Abstand stärkste Kraft geworden. Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis liegen die Christdemokraten von Ministerpräsident Boris Rhein mit 34,6 Prozent deutlich vor dem Koalitionspartner Grüne. Die AfD liegt mit 18,4 Prozent auf Platz zwei. Die SPD erreicht ein historisch schlechtes Wahlergebnis.
Die SPD mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser als Spitzenkandidatin kommt auf 15,1 Prozent. Die Grünen auf 14,8 Prozent.
Linke und Freie Wähler nicht im Landtag
Die FDP musste lange zittern - ihr gelingt aber am Ende eine Punktlandung. Mit 5,0 Prozent schaffen die Liberalen den Wiedereinzug in Landesparlament. Die Linke kommt auf 3,1 Prozent, Freie Wähler erreichen 3,5 Prozent - damit sind sie nicht im Landtag vertreten.
Schwarz-grün könnte weiter machen
Bislang regiert in Hessen ein schwarz-grünes Bündnis. Nach den Hochrechnungen hätten die beiden Parteien auch künftig eine Mehrheit zusammen. Schwarz-grün kommt auf 74 Sitze. Eine Koalition aus CDU und SPD käme auf 75 Sitze. Die Wahlbeteiligung liegt aktuell bei 66,0 Prozent und damit etwas niedriger als bei der letzten Landtagswahl 2018.
Die Entwicklungen des Wahlabends mit Reaktionen im Video gibt es im Ticker zur Landtagswahl.
Landtagswahl-Ticker
+++ Grüne erwarten Gesprächsangebot von Wahlsieger CDU +++
04:00 Uhr
Nach der Landtagswahl in Hessen setzen die Grünen auf Gespräche mit dem Wahlsieger CDU über eine mögliche dritte Auflage der schwarz-grünen Koalition. "Wir gehen davon aus, dass die CDU mit uns auch ein Gespräch über die Fortsetzung der erfolgreichen Regierungszusammenarbeit in Hessen führen wird", sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Mathias Wagner, der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. "Aber das liegt jetzt bei der CDU."
Es sei ein sehr positives Zeichen, dass sowohl Wahlsieger und Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) als auch CDU-Fraktionsvorsitzende Ines Claus die Wahlparty der Grünen besucht hätten, sagte Wagner. "Das zeigt, wir haben in den vergangenen zehn Jahren gemeinsam viel für dieses Land geschafft." CDU und Grüne regieren in Hessen seit 2019 gemeinsam.
+++ Kein Direktmandat für die SPD in Hessen - CDU gewinnt fast alle +++
03:47 Uhr
Die SPD hat nach dem vorläufigen Endergebnis der hessischen Landtagswahl diesmal kein Direktmandat gewonnen. Die CDU behielt demnach in 52 von 55 Wahlkreisen die Oberhand, die Grünen holten 3 Wahlkreise. Bei der vorherigen Landtagswahl 2008 hatten die Sozialdemokraten noch 10 Direktmandate gewonnen, die CDU 40, die Grünen 5.
+++ Alle Stimmen ausgezählt: CDU gewinnt Landtagswahl in Hessen klar +++
02:58 Uhr
Die CDU hat die Landtagswahl in Hessen mit großem Vorsprung gewonnen. Nach Auszählung aller Stimmen holten die Christdemokraten um Ministerpräsident Boris Rhein am Sonntag 34,6 Prozent der Stimmen, wie aus dem Internetportal des hessischen Landeswahlleiters hervorging. Zweitstärkste Kraft wurde die AfD mit 18,4 Prozent. Sie lag vor der SPD mit 15,1 Prozent, den Grünen mit 14,8 und der FDP mit 5,0 Prozent. Linke und Freie Wähler verpassten mit 3,1 Prozent beziehungsweise 3,5 Prozent jeweils klar den Einzug in den Landtag. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,0 Prozent.
+++ Fehlende Daten aus Oberursel verzögern Endergebnis +++
01:43 Uhr
Fehlende Ergebnisse aus zwei Wahlbezirken in Oberursel im Hochtaunuskreis verzögern die Bekanntgabe des vorläufigen amtlichen Endergebnisses der Landtagswahl in Hessen. Wie der Landeswahlleiter mitteilte, waren die Daten nicht wie vorgesehen in das Meldesystem eingetragen worden. Wo genau der Fehler lag, war zunächst unklar. Nach Schätzung des Landeswahlleiters handelte es sich vermutlich um etwa 1.500 bis 2.000 Stimmen. Dadurch konnte das Ergebnis im Wahlkreis Hochtaunus II wie auch das Ergebnis auf Landesebene zunächst nicht festgestellt werden.
Wer wird Landrat? Wie geht die Bürgermeisterwahl in meiner Gemeinde aus? Kandidatinnen, Kandidaten und Ergebnisse der Direktwahlen in Hessen:
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+++ Al-Wazir verpasst Sieg im Wahlkreis ganz knapp +++
22:49 Uhr
Der grüne Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir hat sich bei der Landtagswahl im Wahlkreis Offenbach-Stadt knapp geschlagen geben müssen. Der hessische Wirtschaftsminister holte am Sonntag in seiner Heimatstadt 25,8 Prozent der Erststimmen und lag damit minimal hinter Kim-Sarah Speer von der CDU mit 25,9 Prozent. Nach dem vorläufigen Wahlkreisergebnis bekam Speer 43 Stimmen mehr als Al-Wazir. 2018 hatte Al-Wazir mit 27,5 der Wahlkreisstimmen noch deutlich vor dem damaligen Sozialminister Stefan Grüttner von der CDU mit 22,5 Prozent gelegen.
+++ Faeser verliert eigenen Wahlkreis haushoch +++
22:41 Uhr
SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser konnte ihren eigenen Wahlkreis Main-Taunus-I erneut nicht gewinnen, sie landet auf dem dritten Platz mit 14,8 Prozent. Gewinner ist Christian Heinz von der CDU mit 43,9 Prozent, dahinter folgen die Grüne (16,1 Prozent).
+++ Bouffier-Sohn gewinnt Wahlkreis in Gießen +++
22:18 Uhr
Der Sohn des früheren Ministerpräsidenten Volker Bouffier, Frederik Bouffier, hat bei der Landtagswahl den Wahlkreis Gießen I für sich entschieden. Der CDU-Politiker holte am Sonntag 32,0 Prozent der Wahlkreisstimmen und lag damit deutlich vor Katrin Schleenbecker von den Grünen mit 18,4 Prozent und Nina Heidt-Sommer von der SPD mit 18,2 Prozent. 2018 war der Wahlkreis noch an Frank-Thilo Becher von der SPD gegangen.
+++ Enttäuschung bei den Freien Wählern +++
21:55 Uhr
+++ Rhein gewinnt seinen Wahlkreis +++
21:54 Uhr
Der hessische Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Boris Rhein hat sein Direktmandat für den Landtag verteidigt. Bei der Landtagswahl am Sonntag gewann er nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis den Wahlkreis Frankfurt VI und zieht damit erneut als direkt gewählter Abgeordneter in das Parlament ein. Er holte 40,2 Prozent der Wahlkreisstimmen und hatte damit einen deutlichen Vorsprung vor seinen Mitbewerbern. Bereits bei der Landtagswahl 2018 hatte Rhein diesen Wahlkreis gewonnen, damals allerdings noch nicht als Regierungschef.
+++ Nancy Faeser im FFH-Interview +++
21:22 Uhr
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich zuversichtlich geäußert, ihr Ministeramt trotz des schlechten Abschneidens der SPD bei der hessischen Landtagswahl fortführen zu können. Das historisch schlechteste Ergebnis der SPD bei einer Landtagswahl in Hessen nennt Faeser "sehr enttäuschend".
+++ Tarek Al-Wazir im FFH-Interview +++
20:52 Uhr
+++ Hessen-FDP in Hochrechnung unter fünf Prozent +++
20:46 Uhr
Die FDP verpasst einer neuen Hochrechnung zufolge knapp den Wiedereinzug in den hessischen Landtag. In der Hochrechnung der Forschungsgruppe Wahlen liegen die Liberalen nur noch bei 4,9 Prozent.
+++ Hessischer AfD-Spitzenkandidat wirbt für AfD als Koalitionspartner +++
20:30 Uhr
Die hessische AfD wirbt dafür, dass die rechtspopulistische Partei von anderen Parteien als Koalitionspartner in Betracht gezogen wird. Die AfD habe bei der Wahl in Hessen das beste Ergebnis der Partei jemals in Westdeutschland erreicht, sagte Spitzenkandidat Robert Lambrou. "Viele Menschen spüren, dass es so nicht weitergeht in diesem Land, dass es einen Politikwechsel braucht", sagte er. "Und mit der AfD könnte man das durchaus mal probieren", betonte er. "Ich denke, wir werden in den nächsten ein bis zwei Jahren Koalitionen erleben."
+++ SPD-Chef Klingbeil verteidigt Faeser +++
20:13 Uhr
SPD-Chef Lars Klingbeil verteidigt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die als Spitzenkandidatin in Hessen angetreten war. Diese habe beim Thema Migration große Erfolge vorzuweisen und bei der Reform des europäischen Asylsystems "einen großen Verhandlungserfolg" erzielt. Parteichefin Saskia Esken sagte dem Sender Welt TV, Faeser habe als Innenministerin bislang einen "großartigen Job" gemacht. "Den soll sie auch weiterhin tun, denn es sind wichtige Aufgaben."
+++ Linken-Politiker Schalauske sieht Perspektive für Partei +++
20:04 Uhr
Der Spitzenkandidat der Linken in Hessen, Jan Schalauske, sieht trotz des voraussichtlichen Ausscheidens seiner Partei aus dem Landtag eine Perspektive. "Die Linke in Hessen ist gut aufgestellt", sagte er in Wiesbaden und verwies unter anderem auf die Kreisverbände sowie Mandatsträger auf kommunaler oder Kreisebene im Bundesland. "Das ist ein sehr solides Fundament", sagte Schalauske, der auch Linken-Fraktionsvorsitzender im Landtag ist. Zudem hätten die Linken "sehr gute Kontakte" in die Gewerkschaftsbewegung oder außerparlamentarische Bewegungen.
Diese Kontakte wolle die Partei "so gut es geht aufrechterhalten und jetzt außerhalb des Parlamentes wieder Kraft sammeln" - und auch "entschieden" gegen Rechts kämpfen. "Weil es zeichnet sich nach den Hochrechnungen ab, dass die AfD in Hessen sogar stärker geworden ist als SPD und Grüne", sagte Schalauske.
+++ Analyse: Schwacher Rhein profitiert von noch schwächerer Konkurrenz +++
19:53 Uhr
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hat beim Landtagswahlsieg seiner CDU nach Einschätzung von Wahlforschern von der noch schlechteren Performance seiner SPD-Kontrahentin Nancy Faeser profitiert. "Blasser Ministerpräsident trifft auf völlig indisponierte Herausforderin", schrieb die Forschungsgruppe Wahlen in ihrer Analyse. Bei der Abstimmung gab es demnach einen relativ großen bundespolitischen Einfluss. Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP hätten starken Gegenwind aus Berlin zu spüren bekommen.
Von der Unzufriedenheit mit den Ampel-Parteien und der nicht wirklich überzeugenden Performance der CDU im Bund habe vor allem die AfD profitieren können. Dabei würden der AfD lediglich beim Thema Flüchtlinge und Asyl nennenswerte Kompetenzen zugeschrieben.
+++ Boris Rhein im FFH-Interview +++
19:53 Uhr
+++ Faeser lässt Zukunft als SPD-Landesvorsitzende in Hessen offen +++
19:32 Uhr
Die SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser hat nach dem enttäuschendem Abschneiden der Sozialdemokraten bei der Landtagswahl in Hessen ihre Zukunft als Chefin der Landespartei offen gelassen. Auf die Frage, ob sie Vorsitzende der hessischen SPD bleibe, sagte sie im ZDF: "Das werden wir sehen in den nächsten Tagen und Wochen. Unsere Partei steht sehr solidarisch zusammen." Es zeichne die SPD aus, gerade in Krisenzeiten zusammenzustehen. "Wir gewinnen gemeinsam, aber wir verlieren auch gemeinsam", sagte Faeser.
+++ CDU-Spitzenkandidat Rhein bietet SPD, Grünen und FDP Gespräche an +++
19:31 Uhr
Hessens Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Boris Rhein hat nach dem Wahlerfolg seiner Partei sowohl SPD als auch Grünen und FDP Gespräche über eine mögliche Regierungszusammenarbeit angeboten. "Jetzt kommt es erst einmal darauf an, in Sondierungsgesprächen Schnittmengen zu finden und Schnittmengen zu suchen", sagte Rhein in Wiesbaden. "Dann ist es natürlich wichtig für uns, so viel CDU wie möglich umzusetzen." Bislang regiert in Hessen ein schwarz-grünes Bündnis. Nach den Hochrechnungen hätten die beiden Parteien auch künftig eine Mehrheit zusammen.
+++ Al-Wazir wertet Grünen-Wahlergebnis trotz Verlusten als Erfolg +++
19:24 Uhr
Der hessische Grünen-Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir wertet das Ergebnis seiner Partei bei der Landtagswahl trotz Verlusten als Erfolg. "Wir werden unser historisch zweitbestes Ergebnis erreichen. Und das ist auch ein Erfolg", sagte er. "Alle Parteien, die an der Bundesregierung beteiligt sind, hatten keinen Rückenwind. Und wir mussten bergauf kämpfen", erklärte Al-Wazir vor Parteimitgliedern. "Wir hätten uns natürlich ein besseres Ergebnis gewünscht, aber wenn ihr euch die Hochrechnungen anschaut, dann ist das einfach so."
Die Wahl zeige auch, dass es in Hessen keine Wechselstimmung gebe. "Und ich finde, das ist auch ein deutlicher Hinweis darauf, was die Bürgerinnen und Bürger auch von uns in den nächsten Wochen erwarten", sagte Al-Wazir mit Blick auf eine mögliche Fortsetzung der Koalition von CDU und Grünen in dem Bundesland.
+++ FDP-Spitzenkandidat Stefan Naas: Themen waren die richtigen +++
19:22 Uhr
Die hessische FDP hat nach Ansicht ihres Spitzenkandidaten Stefan Naas auf die richtigen Themen im Wahlkampf gesetzt. Der eine oder andere habe sich vielleicht eher für Stabilität entschieden. "Und deswegen ist es heute Abend so knapp", sagte Naas in Wiesbaden. Die FDP habe aber zurecht auf Themen wie Infrastruktur, Schulpolitik und Wirtschaftspolitik gesetzt. "Und man sieht ja: Alle drei Ampelparteien haben verloren. Aber wir haben uns als eigenständige Kraft hier in Hessen präsentiert." Nach den Hochrechnungen muss die FDP um den Wiedereinzug in den hessischen Landtag zittern.
+++ Rhein: CDU hat "klaren Regierungsauftrag" in Hessen +++
19:05 Uhr
CDU-Ministerpräsident Boris Rhein sieht nach der Landtagswahl in Hessen einen "klaren Regierungsauftrag" der Bürgerinnen und Bürger für die Union. Die Wähler hätten die Hessen-CDU und damit "Stil und Stabilität, aber auch sanfte Erneuerung gewählt", sagte er in Wiesbaden. "Wir haben den Regierungsauftrag und wir werden natürlich diesen Regierungsauftrag annehmen", betonte Rhein. "Wir werden eine Regierung bilden aus der Mitte dieser Gesellschaft, aus der Mitte des Landes". Das sei vollkommen klar.
+++ Linke-Spitzenkandidatin Kula: Machen außerparlamentarisch weiter +++
19:04 Uhr
Die hessische Linke-Landtagsfraktionschefin und Spitzenkandidatin Elisabeth Kula hat sich sehr enttäuscht über den Wahlausgang gezeigt. "Das Ergebnis ist total bitter. Da gibt es auch nichts drumrumzureden. Wir hätten uns natürlich gewünscht und gehofft, dass wir wieder in den Landtag einziehen", sagte Kula in Wiesbaden. Die Linke habe extrem schwierige Rahmenbedingungen in diesem Wahlkampf gehabt. "Dazu gehört natürlich, dass aus unserer Partei heraus Diskussionen geführt wurden über eine neue Parteigründung. Das hat uns natürlich geschadet." Die Linke werde weiterhin gebraucht. "Jetzt eben dann außerparlamentarisch, aber auch in unseren Kommunalfraktionen." Die hessische Linke wird Hochrechnungen zufolge nach 15 Jahren Zugehörigkeit nicht mehr im neuen Landtag vertreten sein. Sie kommt in den Hochrechnungen auf weniger als 4 Prozent.
+++ Nancy Faeser spricht zu ihren Anhängern +++
19:03 Uhr
+++ Klose: "Sehr ordentliches" Ergebnis für Grüne +++
19:02 Uhr
Der hessische Grünen-Politiker und Sozialminister Kai Klose hat das Abschneiden seiner Partei bei der Landtagswahl trotz Verlusten als erfreulich bezeichnet. "Es ist das zweitbeste Ergebnis, das hessische Grüne in ihrer Geschichte jemals erzielt haben", sagte er in Wiesbaden. Von daher sei das Ergebnis durchaus erfreulich, "auch wenn wir uns natürlich ein bisschen mehr gewünscht hätten". Angesichts der Tatsache, "dass wir jetzt auch in der zweiten Legislaturperiode erfolgreich regiert haben, ist das ein sehr ordentliches Ergebnis", sagte er.
+++ Ex-Regierungschef Bouffier: "Großartiges Ergebnis für CDU" +++
19:01 Uhr
Der ehemalige hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat mit großer Freude auf den Wahlsieg seines Nachfolgers Boris Rhein (beide CDU) reagiert. Dieser Erfolg bedeute ihm sehr viel, sagte Bouffier in Wiesbaden. Er erinnerte daran, dass er sein Amt mitten in der Wahlperiode aufgegeben und Boris Rhein als Nachfolger vorgeschlagen habe - "in der Hoffnung, dass das dann auch erfolgreich wird. Und am heutigen Tag ist der Erfolg eingetreten. Also das war alles richtig." Er sei rundum glücklich, sagte Bouffier. "Das ist ein großartiges Ergebnis und verpflichtet auch für die Zukunft."
+++ SPD-Spitzenkandidatin Faeser von Wahlergebnis sehr enttäuscht +++
18:53 Uhr
Die hessische SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser hat sich von den Verlusten ihrer Partei bei der Landtagswahl schwer enttäuscht gezeigt. "Wir hatten viel Gegenwind, wir haben es in den Umfragen gesehen. Deswegen ist es auch nicht ganz so überraschend, aber trotzdem sehr enttäuschend", sagte Faeser, die auch Bundesinnenministerin ist, mit Blick auf das schwache Ergebnis ihrer Partei.
Die SPD sei mit ihren Themen leider überhaupt nicht durchgedrungen, sagte Faeser. Sie habe als Spitzenkandidatin natürlich eine besondere Rolle. "Mit dieser konnte ich euch leider nicht helfen in diesen Tagen", sagte sie vor Parteimitgliedern.
+++ CDU will allen demokratischen Fraktionen in Hessen Gespräche anbieten +++
18:52 Uhr
Nach ihren Zugewinnen bei der hessischen Landtagswahl will die CDU "allen demokratischen Fraktionen" Sondierungsgespräche anbieten. Das sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Ines Claus. Den Prognosen zufolge steigerte die CDU ihr Ergebnis bei der Landtagswahl im Vergleich zu 2018 deutlich.
Claus sagte, es zeichne sich "ein herausragendes Ergebnis für die CDU in Hessen ab". "Das ist ein toller Abend für uns, das ist etwas ganz Besonderes." Ihre Partei habe einen Wahlkampf geführt, "der nach Sound und Stil immer anständig war", sagte die CDU-Politikerin. Das sei ein tolles Ergebnis für Ministerpräsident Boris Rhein.
+++ Weidel: AfD-Ergebnisse auch Zeichen für Unzufriedenheit mit Ampel +++
18:50 Uhr
Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel hat sich hocherfreut über das Abschneiden ihrer Partei bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen gezeigt. Weidel sprach in der ARD von Rekordergebnissen in beiden Bundesländern. "Unsere Politik gibt uns Recht", sagte Weidel. Sie wertete die Stärke ihrer Partei auch als Zeichen für die Unzufriedenheit der Menschen mit der "Verbotspolitik" der Bundesregierung. Mit Blick auf den Bund sprach sie von einer realistischen Chance auf eine Regierungsbeteiligung 2025.
+++ SPD-Landtagsfraktionschef Günter Rudolph: "Bitterer Abend für SPD" +++
18:49 Uhr
Der hessische SPD-Landtagsfraktionschef Günter Rudolph hat mit Enttäuschung auf die ersten Prognosen zur Landtagswahl reagiert. "Ein trauriger, ein bitterer Abend für die hessische SPD. Da müssen wir nicht drum herum reden", sagte Rudolph in Wiesbaden. "Der Streit in der Ampel war schon in diesem Wahlkampf spürbar." Die SPD sei mit den Landesthemen wie der Bildungspolitik nicht durchgedrungen. "Die Menschen wollen Orientierung und Sicherheit. Das ist uns nicht gelungen, das zu vermitteln."
Zudem habe es in bestimmten Medien eine ziemlich heftige Kampagne gegen SPD-Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser gegeben. "Da wurden Halb- und Unwahrheiten verbreitet." Das sei insgesamt eine ziemlich schwierige Gemengelage für die SPD gewesen. Das Wahlergebnis bedürfe nun einer umfassenden Analyse.
+++ Nouripour: Grüne stabil - AfD-Resultate Auftrag für Ampel-Koaition +++
18:38 Uhr
Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat die Wahlergebnisse seiner Partei bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen als stabil bezeichnet. Die Grünen hofften, bei beiden Wahlen zweitstärkste Kraft zu werden, sagte Nouripour in der ARD. In Hessen, wo CDU und Grüne bisher regierten, gebe es keine Wechselstimmung. Der "Ball liegt bei Boris Rhein", sagte Nouripour mit Blick auf den Ministerpräsidenten von der CDU. Die Grünen stünden für Verantwortung. Seine Partei hat den Prognosen zufolge in Bayern leicht und in Hessen deutlich verloren.Als "erschreckend" bezeichnete er das Abschneiden der AfD, die in beiden Ländern hinzugewonnen hat. Das sei auch ein Auftrag für die Ampel-Koalition, wieder Vertrauen zurückzugewinnen.
+++ FDP muss um den Einzug in den Landtag zittern +++
18:37 Uhr
+++ AfD-Spitzenkandidat kündigt starke Opposition im Landtag an +++
18:38 Uhr
Der Spitzenkandidat der hessischen AfD, Robert Lambrou, hat eine starke Oppositionsarbeit seiner Partei angekündigt. Sehr viele Bürger in Hessen hätten zum ersten Mal AfD gewählt, sagte er am Sonntagabend. "Es ist ein enormer Vertrauensvorschuss, dem wir uns als würdig erweisen werden." Er freue sich auf die nächsten fünf Jahre im Landtag "mit einer ganz starken Stimme bürgerlich, konservativ, freiheitlich".
+++ Kühnert: Bitterer Abend für SPD in Bayern und Hessen +++
18:37 Uhr
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat das Ergebnis der Landtagswahlen in Hessen und Bayern als bitter für seine Partei und für die Ampel-Koalition gewertet. "Wir sind heute Abend ausdrücklich nicht die Wahlsieger", sagte Kühnert im ZDF. Die drei Parteien der Ampel-Koalition hätten in beiden Bundesländern verloren. "Wir sollten die Signale alle miteinander in der Ampel-Koalition erkennen: In diesem Wahlergebnis liegt auch eine Botschaft für uns", sagte Kühnert. In der ARD sagte er, man müsse erkennen, dass "die allgemeine Stimmungslage den Menschen aufs Gemüt drückt und dass mehr Orientierung erforderlich ist".
Der SPD-Generalsekretär stärkte zugleich der hessischen SPD-Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Rücken. Ihre Autorität als Bundesministerin sei nicht beschädigt, sagte er. "Da kann ich auch für die gesamte Parteispitze sprechen." Es sei ein landespolitisches Votum gewesen. "Sie hat unseren klaren Rückhalt als Bundesinnenministerin", betonte Kühnert. In der ARD sagte er: "Wir stehen zu Nancy Faeser, und zwar aufgrund der Bilanz, die sie vorzuweisen hat." Er verwies auf die Bemühungen zur Reform des europäischen Asylsystems sowie den Kampf gegen den Rechtsextremismus.
+++ Enttäuschung bei den Freien Wählern +++
18:36 Uhr
Die Freien Wähler kommen laut den Prognosen auf 3,5 Prozent (3,0). Damit schaffen sie es nicht in den hessischen Landtag. Dementsprechend enttäuscht die Blicke bei der Wahlparty. Wir sind sehr enttäuscht", so der Landesvorsitzende der Freien Wähler, Engin Eroglu, im FFH-Interview. Die Themen der Freien Wähler seien zwar genau die Themen gewesen, die die Menschen in Hessen interessiert hätten. "Scheinbar haben wir es aber nicht geschafft, die Inhalte zu transportieren und an die Menschen zu bringen." Man wolle die Ergebnisse jetzt analysieren und wolle beim nächsten Anlauf den Sprung über die 5-Prozent-Hürde in den Hessischen Landtag schaffen, so Eroglu.
+++ Wagenknecht: Faeser nach Hessen-Wahl als Ministerin entlassen +++
Nach der Hessen-Wahl hat die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht die Entlassung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser gefordert. Hintergrund ist das schwache Abschneiden der hessischen SPD mit Faeser als Spitzenkandidatin. Ersten Prognosen zufolge liegen die Sozialdemokraten bei 15,5 bis 16,0 Prozent. "Wer in Wiesbaden scheitert, ist in Berlin fehl am Platz", sagte Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur. "Auf die Rote Karte der Wähler sollte die Entlassung durch den Kanzler folgen."
Das Innenministerium sei eines der wichtigsten Ministerien und "die Flüchtlingskrise mindestens so dramatisch wie 2015", meinte Wagenknecht. "Hier braucht es an der Spitze keine Wahlverliererin, sondern maximale Handlungsfähigkeit." Sie warf Faeser vor, dass sie "die Schleuserindustrie machen lässt". Die Bundesregierung solle sich an Ländern wie Dänemark orientieren und den Zuzug minimieren, sagte Wagenknecht.
+++ Früherer Ministerpräsident Koch: "Ausgezeichnetes Ergebnis für CDU" +++
18:19 Uhr
Der frühere hessische CDU-Ministerpräsident Roland Koch hat das Abschneiden der Christdemokraten bei der Landtagswahl in Hessen als "ausgezeichnetes Ergebnis" bezeichnet. "Für Boris Rhein, der das erste Mal antritt, ein genialer Start, selbst gewählt zu sein mit einem deutlichen Vorsprung", sagte Koch am Sonntagabend in Wiesbaden. "Und das ist auch gut für das Land, weil das eine stabile Regierung in jedem Fall ermöglicht."
+++ Die ersten Ergebnisse zur Landtagswahl im Überblick +++
18:09 Uhr
Die CDU gewinnt in Hessen deutlich. SPD, AfD und Grüne liegen nah beieinander. Die SPD stürzt auf einen historischen Tiefstand. Die FDP muss bangen. Linke und Freie Wähler verpassen den Einzug in den Landtag
+++ Faeser zu Bündnis mit CDU +++
17:22 Uhr
Nancy Faeser antwortete nach ihrer Stimmabgabe in Schwalbach am Taunus auf die Frage, ob sie sich ein Bündnis mit der CDU vorstellen könne: „Also ich finde, dass man als demokratische Parteien immer alle miteinander arbeiten können muss.“
+++ Al-Wazir zu möglichen Koalitionen +++
17:14 Uhr
Grünen-Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir erklärt nach seiner Stimmabgabe in Offenbach zu den möglichen Koalitionen: „Ich bin der felsenfesten Auffassung, dass alle Demokratinnen und Demokraten miteinander gesprächs- und im Zweifel auch koalitionsfähig sein müssen.“
+++ Spitzenkandidaten in Sachen Koalitionsaussagen zurückhaltend +++
17:06 Uhr
Die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten hielten sich bei der Stimmabgabe mit Koalitionsaussagen bedeckt. Der Spitzenkandidat der CDU, Rhein, sagte in Frankfurt zur Frage nach einem möglichen Koalitionspartner, auch da werde es einen Fingerzeig des Wählers geben, und "dann schauen wir mal, wie sich die Dinge gestalten. Ich glaube, Demokraten müssen untereinander anschlussfähig sein."
+++ Wahlbeteiligung bis 14 Uhr bei 27,7 Prozent +++
15:20 Uhr
Die Wahlbeteiligung lag hessenweit laut Landeswahlleiter bis 14:00 Uhr bei 27,7 Prozent. Bei der Landtagswahl 2018 waren es zum gleichen Zeitpunkt bei 38,8 Prozent. Die abgegebenen Stimmen der Briefwählerinnen und Briefwähler sind bei der 14.00 Uhr-Erhebung nicht berücksichtigt. Damit liegt die Wahlbeteiligung derzeit erwartungsgemäß niedriger als 2018, da mit einem erhöhten Anteil von Briefwählerinnen und Briefwählern gegenüber der Wahl 2018 zu rechnen ist.
+++ Keine Wechselstimmung im Land +++
15:04 Uhr
Laut Umfragen zeichnet sich keine Wechselstimmung ab. In einer vor drei Tagen veröffentlichten Befragung der Forschungsgruppe Wahlen, dem aktuellen ZDF-"Politbarometer", erreicht die CDU 32 Prozent. Grüne und SPD kommen dort auf 17 und die AfD auf 16 Prozent. Die FDP muss mit 5 Prozent um den Wiedereinzug in das Landesparlament bangen. Die Freien Wähler liegen bei 4 Prozent, die Linke wäre mit 3 Prozent nicht mehr im Landtag vertreten.
Ergebnis der Landtagswahl 2018
Bei der Landtagswahl 2018 lag die Wahlbeteiligung bei 67,3 Prozent. Die größten Verluste mussten die beiden Volksparteien hinnehmen: Die CDU verlor im Vergleich zur vorherigen hessischen Landtagswahl 11,3 Prozentpunkte, die SPD 10,9 Prozentpunkte. Das Ergebnis 2018 im Überblick:
- CDU: 27,0 %
- SPD: 19,8 %
- Grüne: 19,8 %
- Die Linke: 6,3 %
- FDP: 7,5 %
- AfD: 13,1 %
- Freie Wähler: 3,0 %
- Sonstige: 3,5 %