Wahlkampf-Auftakt in Hessen: Viel Applaus für Friedrich Merz in Neuhof
CDU-Wahlkampf-Auftakt in Hessen - Viel Applaus für Friedrich Merz in Neuhof
Der Wahlkampf für die Bundestagswahl am 23. Februar geht in die heiße Phase. Die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten der Parteien reisen durch das Land, um Stimmen zu sammeln.
Dabei machen sie auch Station hier in Hessen und unsere Reporterinnen und Reporter sind bei den Veranstaltungen dabei.
Merz in Neuhof
Viel Beifall gab es am Samstagnachmittag, als Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) im Gemeindezentrum in Neuhof (Landkreis Fulda) auf die Bühne trat. In Empfang genommen wurde er unter anderem von Ministerpräsident Boris Rhein und dem heimischen Wahlkreisabgeordneten Michael Brand. Die Halle des Gemeindezentrums in Neuhof war voll: Etwa 500 bis 600 Menschen haben Merz in der Halle gelauscht.
Entscheidende Wahl
Merz blickte zunächst in die Vergangenheit und auf die Erfolge der Union, um dann überzuleiten auf die anstehende Wahl und welche Bedeutung sie habe. Erst in der Zukunft werde man verstehen, wie wichtig diese Wahl war.
Seine Themen
Gut eine Stunde sprach Merz vor dem Publikum, erntete immer wieder Applaus, beispielsweise beim Thema Energiepolitik. Bevor Kraftwerke abgeschaltet werden, müsse es vernünftige Alternativen geben. Er sprach von einem Fehler, Atomkraftwerke abzuschalten. Werde er Bundeskanzler, werde er mit europäischen Nachbarländern Energiepartnerschaften eingehen, auch wenn das den Bau neuer Atomkraftwerke dort nach sich ziehen würde. Der Strom müsse günstiger werden, damit deutsche Unternehmen wieder wettbewerbsfähiger werden. Merz kritisierte den überbordenden Datenschutz: Datensicherheit sei extrem wichtig, aber der übertriebene Datenschutz bremse Unternehmen und Organisationen. Auch die Steuerbelastung für Unternehmen müsse sinken. Merz kritisiert zehn Jahre "fehlgeleitete Migrationspolitik". Als Kanzler würde er am ersten Tag das Innenministerium anweisen, an allen Grenzen zu kontrollieren: Jede illegale Einreise müsse verhindert werden. Und: Das Land müsse wieder verteidigungsfähig gemacht werden. Er spricht über US-Präsident Donald Trump und sagt: "Europe first" (Europa zuerst). "Wir können mehr in Europa" und erntet dafür nochmal viel Applaus.
Chinas 6-Tage-Woche
Nach vielen Versprechungen sprach Merz aber auch einen Appell an die Bürgerinnen und Bürger aus: Es müsse wieder mehr Leistung gezeigt werden. Arbeiten sei keine unangenehme Unterbrechung der Freizeit - diese Aussage sorgte für Lachen im Publikum, still blieb es hingegeben bei seinem Verweis auf China: Mit Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance gehe es nicht voran, in China zeigten die Menschen sechs Tage die Woche Leistung. Dass das Land auch Probleme habe, sagte er dann in einem Nebensatz. Merz kritisierte Helikoptereltern, forderte sie auf, ihre Kinder zu selbstständigen Erwachsenen heranzuziehen, er sprach über die Bundesjugendspiele: Es solle Siegesurkunden geben und nicht nur Teilnehmerurkunden. "Sonst bekommen wir bei den Olympischen Spielen bald auch nur noch Teilnehmerurkunden. Er wolle einen Staatsminister oder eine Staatsministerin für Sport und Ehrenamt berufen. Wer freiwillig nach Erreichen des Renteneintrittsalters noch weiterarbeiten möchte, dem wolle er den Grundfreibetrag verdoppeln, auf 2000 Euro.
Publikum überzeugt
Immer wieder Applaus, hochgehaltene CDU-Plakate, praktisch keine Zwischenrufe: Beim Publikum ist Merz offensichtlich gut angekommen.
HIT RADIO FFH ist bei diesen Wahlkampfveranstaltungen dabei:
- 25. Januar: SPD mit Olaf Scholz in Wiesbaden
- 25. Januar: CDU mit Friedrich Merz in Neuhof
- 31. Januar: FDP mit Christian Lindner in Darmstadt
- 01. Februar: AfD mit Alice Weidel in Neu-Isenburg
- 03. Februar: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNE mit Robert Habeck in Frankfurt
- 09. Februar: Die Linke mit Gregor Gysi und Janine Wissler in Frankfurt
- 12. Februar: BSW mit Sahra Wagenknecht Palais Kassel